
© Arndt Brede
Glasfaserausbau in Bork: Wenn der Bagger plötzlich vor der Tür steht
Glasfaserausbau
Der Glasfaserausbau in den Außenbereichen Selms schreitet sichtbar voran. Bagger und Leitungen bilden abschnittsweise eine Einheit. Was ist aber, wenn der Bagger zu plötzlich kommt?
Viele Menschen können es gar nicht abwarten, bis sie endlich Anschluss ans schnelle Internet bekommen. Die Firma Westenergie Breitband GmbH treibt derzeit in den Außenbereichen Selms den Breitbandausbau mit der Verlegung von Glasfaserkabeln voran. Die Kommunikation des Unternehmens gefällt aber nicht jedem.
Ein Borker hat sich an die Redaktion gewandt, um zu berichten, was ihm passiert ist. Er wohnt an der Waltroper Straße. Er habe sich mehrfach telefonisch und schriftlich bei dem Unternehmen erkundigt, wann die konkreten Arbeiten auf seinem Grundstück denn laufen sollten. Auch eine Mail mit Datum 28. September sei nicht beatwortet worden, erklärt der Borker in einer weiteren Mail an das Unternehmen. Stattdessen sei er am 29. September von der ausführenden Firma darüber informiert worden, dass der Wechsel auf Glasfaser nun bevorstehe und die Firma im Laufe der nächsten Tage mit den Erdarbeiten beginnen werde. „Diese Information geschah jedoch durch Zufall, da ich auf einem Spaziergang ein Gespräch zwischen Nachbarn mitbekam“, schreibt der Borker in der E-Mail.
„Ohne Vorbereitung“
Am 30. September sei dann ein Techniker der ausführenden Firma unangekündigt bei ihm erschienen, „der in einer Hausbesichtigung Details der Lage des Hausübergabepunktes mit mir ohne Vorbereitung erörtern wollte“, sagt er. Dabei habe es noch einer Problemlösung bedurft, die an diesem Tag aber nicht mögloch gewesen sei.
Das alles geschehe sehr kurzfristig, erklärt der Borker. Er stehe kurz davor, in den Urlaub zu fahren. „Hier werden nun umfangreiche Erdarbeiten sowie Anschlussarbeiten durchgeführt, die ich auf Grund meiner Abwesenheit nicht koordinieren kann.“ Er finde „diese fehlende Kommunikation unerträglich“.
Die Redaktion hat Katrin Frendo, Sprecherin der Westenergie Breitband GmbH, um Stellungnahme zur Kritik des Borkers gebeten. Bei dem Borker handele es sich offenbar habe um einen Kunden, der einen Vorvermarktungsvertrag mit Eon abgeschlossen habe, sagt Katrin Frendo, das zum damaligen Zeitpunkt lediglich die Vorvermarktung für den Breitbandausbau betrieben habe. Die Mails des Borkers seien an Eon gegangen. Die 1200-prozentige Eon-Tochter Westenergie Breitband GmbH sei aber jetzt - im Gegensatz zu Eon - für den Ausbau zuständig. Insofern haben die Mails zunächst nicht die zuständigen Stellen im Unternehmen erreicht, was die Verzögerung in der Kommunikation erklären dürfte, berichtet die Sprecherin.
„Da brennt nichts an“
Zu der konkreten Befürchtung des Borkers, dass wichtige Arbeiten in seiner urlaubsbedingten Abwesenheit auf seinem Grundstück laufen könnten, nimmt Katrin Frendo wie folgt Stellung: „Wir machen einen Termin mit ihm für die Zeit nach seinem Urlaub.“ In seinem Urlaub passiere auf seinem Grundstück nichts, versichert Katrin Frendo. „Da brennt also nichts an.“
Im Einzelfall würde das Unternehmen schon mal solche Ansprachen treffen. Aber: Grundsätzlich dürfe die ausführende Firma das Grundstück betreten, wenn der Grundstückseigentümer eine entsprechende Erklärung unterschrieben habe, betont Katrin Frendo. „Wenn jetzt alle abwechselnd in den Urlaub gehen und Extrawünsche haben, weil sie nicht vor Ort sind, aber man eigentlich von uns erwartet, das wir in einer bestimmten Zeit fertig werden“, dann habe die Firma ein Problem. „Das bringt den Baustellenablauf durcheinander.“
Was ist mit dem Vorwurf der fehlenden Kommunikation und der Kurzfristigkeit des Baustarts, die der Borker bemängelt hat? Die Dienstleister wüssten nie genau, wann sie mit einem Abschnitt fertig sind und mit dem neuen anfangen, berichtet die Westenergie-Sprecherin. „Deshalb ist die Ankündigung des Beginns der Bauarbeiten meistens kurzfristig.“