Gerüchte-Check zu Borker Notunterkunft Teil 2 Ist eine Verdoppelung der Plätze geplant?

Gerüchte-Check: Ist eine Verdoppelung der Zeltstadt-Plätze geplant?
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Keine Massenschlägerei, kein bestohlenes Kind, und auch von angeblich belästigten Mädchen weiß die Polizei nichts. Kaum war der Bericht „Notunterkunft in Selm-Bork: Was ist dran an Gerüchten um Geflüchtete?“ erschienen, schellte in der Redaktion das Telefon. Auf das Gerücht, das den Anwohnerinnen und Anwohnern der Zeltstadt neben dem LAFP Im Sundern am meisten Sorgen bereite, gehe der Artikel gar nicht ein, hieß es.

Dabei geht es nicht um angeblich kriminelle Handlungen der zuletzt 732 Bewohner der Zeltstadt - alles Männer, viele aus Afghanistan, Syrien, der Türkei und dem Iran -, sondern um eine strategische Überlegung des Landes NRW. Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen sind Unterkünfte knapper denn je. Eine Lösung: die Aufstockung der Plätze in bestehenden Notunterkünften. Konkret plane die Bezirksregierung Arnsberg, die für die landesweite Unterbringung geflüchteter Menschen zuständig ist, eine erhebliche Aufstockung der Plätze in Bork. Von derzeit maximal 750 auf 1400. Das wäre fast eine Verdoppelung - und eine unerträgliche Verschärfung der ohnehin schon angespannten Situation, wie der Anrufer meinte. Zusammen mit Nachbarinnen und Nachbarn hat er sich deshalb auch schon an den Petitionsausschuss des Landtags gewandt - offenbar unnötiger Weise.

„Eine Aufstockung der Plätze in der Notunterkunft in Selm-Bork ist nicht geplant“ stellt Ursula Kissel, Sprecherin der Bezirksregierung Arnsberg, am Montag (17. April) klar. „Wäre eine Erweiterung geplant, wäre eine Zustimmung der Stadt nicht erforderlich.“ Allerdings würde die Standort-Kommune im Vorfeld eingebunden, um Einvernehmen zu erzielen.

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