Beim geplanten Neubaugebiet Am Hüttenbachweg seien „Erschließungsfragen noch nicht abschließend geklärt“, hat Bürgermeister Thomas Orlowski jüngst gegenüber der Redaktion erklärt. Da hat er aber gewaltig untertrieben.
Mit dem geplanten Neubaugebiet „Wohnquartier am Hüttenbachweg“ zwischen Sandforter Weg, Beifanger Weg und Hüttenbachweg sollen gleich zwei Ziele erreicht werden. Zum einen soll der gestiegenen Nachfrage nach Wohnraum Rechnung getragen werden. Zum anderen zieht das neue Logistikzentrum von Cordes & Gräfe an der Werner Straße im ersten Schritt bis zu 200 Mitarbeiter nach Selm. Und für diese Mitarbeiter eigne sich das Neubaugebiet. So lautet die Planung.
Kein Satzungsbeschluss
Die Erschließung - sprich: Anbindung an das Straßennetz - soll vom Sandforter Weg aus geschehen. Das sind die Erschließungsfragen, die laut Bürgermeister Thomas Orlowski „noch nicht abschließend geklärt“ sind. In der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschusses am Donnerstagabend, 2. Februar, wurde Orlowski konkreter: „Wir hatten vor, im März den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan zu fassen. Das werden wir nicht machen.“ Den Grund lieferte der Bürgermeister gleich mit: „Der Investor hatte uns im Vorfeld klar dargelegt, dass die Erschließungssituation über den Sandforter Weg gesichert ist und die Erschließung über den Sandforter Weg möglich ist. Offensichtlich ist das jetzt aufgrund nicht durchgeführter Eigentumsgeschäfte nicht mehr möglich. So dass eine Alternativerschließung eventuell über den Beifanger Weg zu prüfen ist.“

Es sei kein Geheimnis, dass die Deutsche Bahn AG da mit im Boot sei. Hintergrund: Von der Alternativerschließungsmöglichkeit - vom Beifanger Weg - zweigt der Hüttenbachweg ab und quert nach wenigen Metern einen Bahnübergang der Strecke Dortmund-Enschede. Der müsste für die Alternativerschließung für das Neubaugebiet umgebaut werden. Die Verwaltung habe dem Investor schon signalisiert, dass er die Umbaukosten tragen müsse, sagt der Bürgermeister. Aber er ließ bezüglich der Beteiligung der Deutschen Bahn an den weiteren Planungen deutliche Worte folgen: „Eine solche Prüfung wird nicht Monate dauern, sie wird Jahre dauern. Darüber müssen wir uns im Klaren sein.“
Was heißt das denn nun konkret für die Zukunft dieses Baugebiets? Hat es überhaupt eine Zukunft? Ist das Neubaugebiet „Wohnquartier am Hüttenbachweg“ gestorben?
Eine entsprechende Anfrage der Redaktion an die Pressestelle der Stadt Selm von Freitagvormittag, 3. Februar, blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
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