Geplante Sanierung der Lünener Straße in Bork Betriebe hoffen auf zügige Umsetzung

Geplante Sanierung der Lünener Straße: Betriebe hoffen auf zügige Umsetzung
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Sechs Abschnitte sind vorgesehen, damit die Fahrbahn der Lünener Straße (B 236) und Teile der Kreisstraße in Bork saniert und der Kreisverkehr Lünener Straße/Netteberger Straße umgebaut werden können. Ab dem 19. Mai sollen die Arbeiten laufen. Dabei wird die Fahrbahndecke abgefräst und dann neu aufgebracht. Anlieger können laut der Stadtverwaltung während der Bauphase ihre Grundstücke erreichen und verlassen. Ausnahme: In der Zeit, in der der Asphalt aufgebracht ist, muss der jeweilige Bauabschnitt voll gesperrt werden.

Das betrifft im Wesentlichen die Bauabschnitte zwischen Auf dem Hahnen und Südwall, zwischen Südwall und dem Kreisverkehr Netteberger Straße sowie den Kreisverkehr selber. Als Anlieger gelten laut der Verwaltung auch Kunden der Betriebe an der Lünener Straße und am Kreisverkehr. Eine gute Nachricht für die Unternehmen. Haben sie trotzdem Bedenken angesichts der Arbeiten und des Zeitplans? Immerhin sollen die Arbeiten bis Ende Juli dauern.

Eine Baustelle nach der anderen

Das Ingenieurbüro von Günter Kawa und Sebastian Christmann betreibt die KÜS-Prüfstelle am Ferdinand-Spahn-Weg 7 in Bork und liegt damit in direkter Nachbarschaft zum Kreisverkehr an der Lünener Straße/Netteberger Straße. Seit Juli 2024 sind die beiden Prüfingenieure vor Ort. Beim Bau des Gebäudes haben sie mit Hand angelegt, damit die Arbeiten nicht ins Stocken geraten, wie Sebastian Christmann erzählt.

Als die Prüfstelle eröffnet hatte, „war nach zwei Minuten bereits die erste Kundin da“, führt Günter Kawa aus. Mittlerweile haben die beiden Inhaber nicht nur Kunden aus Bork und Selm. „Sie kommen unter anderem aus Lüdinghausen und aus Lünen.“ Und aus Waltrop. Deshalb seien sie nicht gerade glücklich über die aktuelle Sperrung der Bahnbrücke an der Waltroper Straße. Ob es weniger Kunden der Prüfstelle gibt, können die beiden nicht sagen: „Wir haben ja keine Vergleichsmöglichkeiten, weil wir erst seit Juli 2024 hier sind.“

Aber: „Es kommt eine Baustelle nach der anderen“, sagt Christmann und bezieht sich nicht nur auf die Baustelle mit halbseitiger Sperrung an der Lünener Straße wegen der Verlegung einer Druckrohrleitung, sondern eben auch auf die geplante Fahrbahnsanierung der B236 und den Umbau des Kreisverkehrs. „Wir merken, dass wir immer mehr Kunden bekommen. Die Saison beginnt für Motorradfahrer, Wohnmobile und Wohnwagen.“ Also alles potenzielle Kunden für die KÜS-Prüfstelle. „Und genau in dieser Situation, in der es auch für uns richtig losgeht, kommt jetzt die nächste Baustelle dazu“, sagt Sebastian Christmann und ergänzt: „Unsere Sorge ist, dass Leute vielleicht abgehalten werden, hierherzukommen.“ Dabei gehe es eher um Laufkundschaft, die spontan und ohne Termin kommen könne.

B236
Die B236 wird im Sommer umfangreich saniert. © Günther Goldstein

Bei dieser angekündigten Fahrbahnsanierung und beim Umbau des Kreisverkehrs setzen die beiden auf die Zusage der Stadtverwaltung, das Gespräch mit den betroffenen Betrieben zu suchen. „Ich denke, man wird uns zeitnah ansprechen und uns einen Zeit- und Ablaufplan an die Hand geben“, schätzt Christmann. „Andererseits haben wir Verständnis für die Baumaßnahme. Was gibt es denn für Alternativen?“

Noch wissen Christmann und Kawa nicht, wann zum Beispiel der Kreisverkehr voll gesperrt werden muss, um Asphalt aufzubringen. Es soll an einem Wochenende sein. „Wir haben jeden ersten und dritten Samstag geöffnet“, berichtet Christmann. „Da müssen wir mal schauen, ob es - falls an einem der beiden Samstage der Kreisverkehr gesperrt - Sinn macht, dass wir dann öffnen.“ Auch solche Dinge könne man in einem Gespräch mit der Stadtverwaltung abklären. Das noch junge Unternehmen verwurzelt sich übrigens in Bork immer mehr: „Wir haben schon den Sportverein und eine Kita gesponsert“, sagt Kawa.

„Es muss ja gemacht werden“

Die Nähe zum Ort ist auch beim Autohaus Wenge gegeben. Und Sanierungen oder Arbeiten an der Lünener Straße hat der Betrieb schon einige hinter sich. „Es muss ja gemacht werden“, äußert Chefin Brigitte Wenge Verständnis für die geplanten Maßnahmen. Ihr Wunsch: „Dass die Arbeiten zügig gemacht werden.“

Darauf hofft auch Irene Ahland, Chefin des Blumengeschäfts Ahland: „Für uns ist ja der Zeitpunkt der Baumaßnahmen denkbar schlecht. Wir sind ja direkt in der Saison.“ Und es werde sicher einige Kunden geben, die den Stress mit der Baustelle und den Umleitungen nicht auf sich nehmen möchten. „Andererseits ist der Zeitdruck, der da ist, nicht verkehrt.“ Hintergrund dieser Aussage: Bürgermeister Thomas Orlowski hatte öffentlich betont, dass es auf keinen Fall dazu kommen soll, dass die B236-Fahrbahnsanierung noch läuft, wenn der Umleitungsverkehr wegen des geplanten Abrisses und Neubaus der Lippebrücke bereits durch Bork fährt. Insofern ist der Zeitplan der Arbeiten - 19. Mai bis Ende Juli - ambitioniert.

Irene Ahland von Blumen Ahland in Bork hofft, dass die Fahrbahnsanierung der B 236 in Bork zügig vollzogen wird.
Irene Ahland von Blumen Ahland in Bork hofft, dass die Fahrbahnsanierung der B 236 in Bork zügig vollzogen wird. © Archiv

Bei der Kfz-Werkstatt Vernekohl an der Lünener Straße sieht man die angekündigte Baustelle entspannt: „Dadurch, dass wir die Tankstelle nicht mehr haben, sondern nur noch die Werkstatt, mache ich mir keine Sorgen, dass weniger Kunden kommen werden“, erklärt Frank Vernekohl, einer der Inhaber der Werkstatt. „Wir haben weniger Laufkundschaft.“