Fußball WM 2022 in Katar Wirt: „Übertragung der Spiele ist für mich ein No-Go“

Fußball WM - Wirt: „Übertragung der Spiele ist für mich ein No-Go“
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Nein, lange überlegen musste Edal Macit nicht. Der Wirt des Haus Dörlemann hat eine klare Position zur Fußball-WM in Katar. „Wir werden diese Weltmeisterschaft nicht unterstützten. Für mich ist die Übertragung der Spiele ein absolutes No-Go.“ Bei vergangenen Turnieren richtete das Lokal häufiger ein Public Viewing aus.

Zur Europameisterschaft im vergangenen Jahr wurden viele Partien übertragen. Das kommt diesmal aber nicht in Frage. „Wie dort mit den Menschenrechten verfahren wird, verurteile ich zutiefst. Zudem sind so viele Menschen gestorben. Deshalb mussten wir nicht lange überlegen, ob wir die Spiele zeigen oder nicht.“

Olfener Schützen mit Events

In Olfen organisiert die Bürgerschützengilde ein Public Viewing zu den Deutschen Spielen. In der Schützenhalle (Lammerkamp 8) wird am Mittwoch (23. November) die Partie gegen Japan (14 Uhr) auf einer Leinwand gezeigt - genauso wie die anderen Spiele gegen Spanien (27. November, 20 Uhr) und gegen Costa Rica (1. Dezember, 20 Uhr).

In der Olfener Ratsschänke wird die Fußball-Weltmeisterschaft dagegen nicht zu sehen sein „Wir haben keinen Receiver“, sagt Inhaber Kamil Puzio, „und auch wenn wir einen hätten, laufen einige Spiele nicht zu attraktiven Zeiten für uns.“

Im Klönschnack in Olfen gibt es die Regelung, dass Spiele gezeigt werden, wenn die Gäste Interesse daran haben, wie ein Mitarbeiter mitteilt.

Kamil Puzio in der Ratsschänke in Olfen.
Bei Kamil Puzio in der Ratsschänke in Olfen werden keine Spiele der Fußball-WM 2022 zu sehen sein. © Thomas Aschwer

Lokal in Nordkirchen überträgt

In Nordkirchen zeigt der Plettenberger Hof die Spiele der Deutschen Mannschaft. Geschäftsführer Albert Lücke sagte. „Wenn die Bude voll ist und bei den Gästen Interesse besteht, werden wir die Spiele übertragen. Auch andere Partien werden vermutlich im Hintergrund laufen.“

Eine Umfrage der Ruhr Nachrichten hatte zuletzt ein klares Meinungsbild ergeben. Von 64 Teilnehmenden antworteten 54 Menschen auf die Frage „Würden Sie an einem Public Viewing teilnehmen“ mit „Nein, solch eine umstrittene WM darf man in keiner Weise unterstützen.“ Nur acht stimmten ab mit „Ja, weil das gemeinsame Rudelgucken bei Fußball-Turnieren ein tolles Erlebnis ist.“

Keine Fanmeile in Berlin

Fest steht: In vielen deutschen Städten wird es in diesem Jahr kein Public Viewing geben. In Köln und Düsseldorf sind keine großen Veranstaltungen geplant, in den Ruhrgebietsstädten und Fußball-Hochburgen Dortmund und Bochum wird es ebenfalls kein winterliches Rudelgucken geben.

Auch das große Event am Brandenburger Tor in Berlin fällt aus. „Die Fanmeile ist wegen zu vieler Unwägbarkeiten nicht realisierbar“, sagte Willi Kausch, Geschäftsführer des Organisators K.I.T. Group.

Die Umfrage der Redaktion bei Selmer, Olfener und Nordkirchener Gastronomen war stichprobenartig. Wenn Ihre Gastronomie oder Ihr Lokal Spiele überträgt und in der Liste fehlt, melden Sie sich gern und schreiben eine Mail an selm@ruhrnachrichten.de.

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