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Flüchtlingskinder in Selm: Getanzte Integration
Rund 30 Kinder haben sich in den vergangenen Wochen von der Notunterkunft im Selmer Ortsteil Bork aufgemacht, um im Jugendzentrum Sunshine in Selm an einem Tanzkurs teilzunehmen. Wir haben Fotos und ein Audiointerview dazu.
Der Tanzkurs für Flüchtlingskinder im Jugendzentrum Sunshine macht den Beteiligten offenbar sehr viel Spaß.
Sie kommen aus Syrien, Afghanistan, Nigeria, Russland. Flüchtlingskinder. Sie haben auf dem Weg aus ihren Heimatländern wahrscheinlich viel Schreckliches erlebt. Im Jugendzentrum Sunshine sind sie während der Tanzkurseinheiten auf andere Gedanken gekommen.
Mit Tanzlehrer John Bakuma haben sie HipHop getanzt, sich auch mal wild zu Musik bewegt. Sie haben sich gemeinsam geholfen, wenn der eine mal nicht verstanden hat, was Bakuma gesagt hat. Die Sprache, mit der sie sich verständigt haben? Russisch, syrisch, afghanisch, nigerianisch, englisch, auch deutsch. Ansonsten mit Blicken, Händen und Füßen.
Kinder lernen gutes Verhalten automatisch
„Sie lernen, zuzuhören, still zu sitzen“, erzählt John Bakuma. Tugenden, die der Integration förderlich sind. „Und sie merken es noch nicht einmal; sie machen das ganz natürlich“, sagt Christine Ambrosi, Leiterin des Jugendzentrums Sunshine.
Am Donnerstag war der vorerst letzte Tanzkurs. Dann ist Sommerpause. Wie es weiter geht? „Das hängt von der Zukunft der Notunterkunft ab“, meint Christine Ambrosi.
Doch auch, wenn die Notunterkunft, wie geplant, Ende August schließt, werden die positiven Erfahrungen der Organisatoren – Notunterkunft, Team Jugendförderung der Stadt Selm und Jugendzentrum Sunshine - nicht verpuffen. Wie Christine Ambrosi sagte, könne sie sich durchaus auch weitere Tanzkurse vorstellen, die Kindern fest zugewiesener Flüchtlinge zu Gute kommen.