Filme aus dem Krieg über den Frieden

Preis für Ashwin Raman

Große Ehre für Journalist Ashwin Raman. Der in Selm lebende Reporter erhält eine Sonderauszeichnung des "Robert Geisendörfer Preises", des Medienpreises der Evangelischen Kirche.

SELM

von Von Beate Rottgard

, 13.06.2012, 17:05 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ashwin Raman bei Dreharbeiten im Irak.

Ashwin Raman bei Dreharbeiten im Irak.

Es seien im Grunde Filme aus dem Krieg über den Frieden. Seit mehr als 40 Jahren berichtet der aus Indien stammende Journalist aus den Krisenregionen der Welt. Zahlreiche Auszeichnungen hat Raman dafür bereits erhalten. Er ist bei seiner Arbeit ein „Einzelkämpfer“, so die Jury, der sich „oft nur mit einer Videokamera ,bewaffnet‘ zwischen den Demarkationslinien bewegt.“Allerdings sei er kein Abenteurer, aber einer, der zur Not auch bereit sei, sein Leben zu riskieren, um berichten zu können. Dabei gehe es nicht um spektakuläre Bilder, sondern um eindrückliche Nahaufnahmen, nicht um die Bebilderung geopolitischer Strategien, sondern um die Menschen im Krieg.

„Ich bin überrascht über diese Auszeichnung“, so Raman, der natürlich den Preis am 25. September persönlich entgegen nehmen wird. Die Verleihung findet im Bayerischen Rundfunk in München statt. Schon Mitte Mai bekam Raman Post von der Jury, wurde aber gebeten, die Nachricht bis zur Bekanntgabe am Mittwoch vertraulich zu behandeln.

Derzeit arbeitet Raman erneut an einem Film über eine Krisenregion. „Es geht um die Piraterie in Somalia“. Zwei Mal war er dort, einmal in Somalia selbst, dann auf der Fregatte Lübeck der Bundesmarine. „Ich will beide Seiten der Problematik zeigen.“ Der Film ist am 27. August in der ARD zu sehen. Während der Dreharbeiten vor Ort hatte Raman Riesenglück. Nur ganz knapp entging er einer Entführung durch somalische Piraten. „Ein Kollege, der an einem Buch über die Thematik arbeitet, wurde entführt.“ Seit dem 21. Januar ist der Journalist in den Händen der Piraten. Raman bemüht sich mit darum, dass er bald unversehrt frei kommt.