Die Angebote der Offenen Ganztagsbetreuung und der Übermittagsbetreuung haben in Selm offenbar einen hohen Stellenwert. Aber: Stehen Nachfrage und Platzangebot in einem vertretbaren Verhältnis?

Selm

, 09.06.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Es ist offenbar nicht einfach, allen Bedürfnissen von Eltern und Kindern nachzukommen. „Wir sind immer bemüht, allen Kindern einen entsprechenden Platz anzubieten“, berichtete Selms Beigeordnete Sylvia Engemann am Montag, 7. Juni, dem Ausschuss für Schule, Bildung und Sport. Dabei seien neben dem Schulträger - also die Stadt Selm - auch der Träger der Offenen Ganztagsbetreuung, nämlich der Verein Ganz Selm, sowie die Schulleiter im Boot.

Und so sieht die Platz-Situation in Selm nach dem Anmeldeverfahren für das kommende Schuljahr 2021/2022 aus, das im Zeitraum vom 11. Januar bis 5. Februar stattfand: „Wir können im Bereich der Offene Ganztagsschule erfreulicherweise bis auf vier Plätze allen Eltern ein Angebot machen“, führt die Beigeordnete aus. Allerdings gebe es auch vier freie Plätze. Weil diese freien Plätze aber auf verschiedene Schulen und Klassen verteilt sind, können die vier Schüler, die auf der Warteliste stehen, diese Plätze nicht einfach so besetzen.

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In Sachen Übermittagsbetreuung sehe es so für das kommende Schuljahr aus: „Wir haben im Moment dort 35 Kinder auf der Warteliste.“

Es gibt in der Offenen Ganztagsbetreuung und der Übermittagsbetreuung Wartelisten, mal mehr, mal weniger lang.

Es gibt in der Offenen Ganztagsbetreuung und der Übermittagsbetreuung Wartelisten, mal mehr, mal weniger lang. © Arndt Brede (Archiv)

Die Verteilung in Sachen Offene Ganztagsschule (OGS) und Übernittagsbetreuung (ÜMI) ist an den einzelnen Schulen laut Verwaltung wie folgt geregelt:

OGS Grundschule „Auf den Äckern“, Stammschule Bork:

Die OGS-Plätze wurden dem aktuellen Bedarf angepasst und auf 68 festgelegt. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden sind durch 52 Altverträge (automatische Verlängerung der Verträge aus dem Schuljahr 2020/2021) zum Beginn des Schuljahres 2021/2022 belegt. Hinzu kommen 15 Neuverträge, so dass die zur Verfügung stehenden Plätze bis auf einen Platz vollständig belegt sind. Es verbleibt kein Kind auf der Warteliste.


OGS Grundschule „Auf den Äckern“, Teilstandort Cappenberg:

Der Teilstandort in Cappenberg hat 35 Plätze zur Verfügung. Hiervon sind 22 Plätze mit Kindern belegt, deren Altverträge weitergeführt werden und im Anmeldezeitraum gab es 13 Anmeldungen. Somit sind die Plätze auch hier in vollem Umfang ausgeschöpft. Kein Kind verbleibt auf der Warteliste.

DAS ANMELDEVERFAHREN

  • Für das Anmeldeverfahren wurden laut Stadtverwaltung alle Eltern der aktuellen OGS- und ÜMI-Kinder der Selmer Grundschulen – mit Ausnahme der Viertklässler, die zum neuen Schuljahr auf eine weiterführende Schule wechseln – angeschrieben.
  • Die Eltern der OGS-Kinder wurden informiert, dass sich der bestehende Betreuungsvertrag automatisch verlängert, sofern dieser nicht von den Eltern zum 31.03.2021 gekündigt wird.
  • Die Eltern der ÜMI-Kinder wurden darauf hingewiesen, dass der Betreuungsvertrag zum 31.07.2021 ausläuft und dass bei einem darüber hinausgehenden Betreuungswunsch für das Schuljahr 2021/2022, eine Neuanmeldung notwendig ist.
  • Bis zum Beginn des Schuljahres muss noch mit Verschiebungen durch Zuzug, Wegzug oder sonstigen Entscheidungsänderungen gerechnet werden.

OGS Ludgerischule:

Durch eine Neufestlegung beläuft sich die Anzahl der zur Verfügung stehenden OGS-Plätze auf 87. Diese Anzahl setzt sich zusammen aus 66 Altverträgen, 19 Neuanmeldungen und 2 unbelegten Plätzen. Zurzeit besteht keine jahrgangsentsprechende Warteliste; die Plätze werden mit hoher Wahrscheinlichkeit bis zum Beginn des Schuljahres belegt. Auf einer Warteliste für die übrigen Jahrgänge (unter anderem der sehr stark frequentiere Jahrgang 3) befinden sich derzeit 4 Kinder.

OGS Overbergschule:

Die Overbergschule führte zum Schuljahr 2020/2021 das Pilotprojekt „Rhythmisierte Ganztagsklasse - GaKi“ ein. Dieses Konzept beinhaltet, dass die Kinder dieser Klasse von der 1. bis zur 4. Klasse die Ganztagsschule besuchen und den ganzen Tag über in ihrem Klassenverband verbleiben, um dort zu lernen und individuell gefördert zu werden.

Dieses Projekt hat sich laut Stadtverwaltung im aktuellen Schuljahr bewährt und soll auch im Schuljahr 2021/2022 durch die Overbergschule angeboten werden.

Für das GaKi-Konzept der Overbergschule haben sich 20 Eltern von Erstklässlern des Jahrgangs 2021/2022 entschieden. Weitere 14 OGS-Anmeldungen für das 1. Schuljahr werden im regulären Ganztag aufgenommen; 2 weitere OGS-Anmeldungen betreffen höhere Schuljahre und werden ebenfalls aufgenommen.


ÜMI Grundschule „Auf den Äckern“, Stammschule Bork:

Für die ÜMI der GS Auf den Äckern, Stammschule Bork, besteht ein Anmeldeüberhang. Im kommenden Schuljahr stehen dort 34 ÜMI-Plätze zur Verfügung; es können keine zusätzlichen Plätze geschaffen werden. Diese sind mit 48 Anmeldungen auch vollständig belegt. Demnach stehen 14 Schüler auf einer Warteliste. Es handelt sich nach Auskunft der Verwaltung dabei um Schüler (größtenteils Viertklässler), deren Eltern nicht berufstätig sind beziehungsweise die Berufstätigkeit nicht nachgewiesen haben.

ÜMI Grundschule „Auf den Äckern“, Teilstandort Cappenberg:

Die Anzahl der ÜMI-Plätze wurde dem Bedarf entsprechend auf 10 Plätze reduziert. Es konnte allen Anmeldungen stattgegeben werden.

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ÜMI Ludgerischule:

Für die ÜMI der Ludgerischule besteht ein Anmeldeüberhang. Es stehen 35 Plätze bei 52 Anmeldungen zur Verfügung, sodass 17 Schüler keinen Platz erhalten und auf der Warteliste stehen. Es handelt sich dabei um Viertklässler beziehungsweise um Kinder, deren Eltern nicht berufstätig sind beziehungsweise die Berufstätigkeit nicht nachgewiesen haben.

ÜMI Overbergschule:

Die ÜMI der Overbergschule kann im kommenden Schuljahr 23 Plätze anbieten. Bei 27 Anmeldungen werden diese vollständig ausgeschöpft und 4 Schüler befinden sich aktuell auf der Warteliste.