Ralf Piekenbrock (Familienpartei): "Die Politik hat schon Schaden genommen."

Ralf Piekenbrock (Familienpartei): "Die Politik hat schon Schaden genommen." © Günther Goldstein (Archiv)

Familienpartei in Selm zum Fall Sell: „Politik hat Schaden genommen“

rnAbrechnungsaffäre

Die Familienpartei hatte den Antrag gestellt, der jetzt Werner Sell (SPD) ins Straucheln bringt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre das haarsträubend, sagt Fraktionschef Ralf Piekenbrock.

Selm

, 15.09.2022, 08:44 Uhr / Lesedauer: 1 min

Seinen Antworten schickt Ralf Piekenbrock, Fraktionschef der Familienpartei in Selm, etwas voraus: „Betrachten Sie meine Antworten bitte unter dem Aspekt, ,wenn die Vorwürfe sich bewahrheiten sollten.‘“ Doch egal, ob sich der Verdacht gegen den SPD-Mann bewahrheitet oder nicht, steht für Piekenbrock fest: Die gesamte Kommunalpolitik habe bereits Schaden genommen, „insbesondere nach der Affäre um den Geschäftsführer der Stadtwerke.“

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Piekenbrock erinnert ans Frühjahr, als seine Fraktion nach Bekanntwerden der ersten Verdachtsfälle im Kreis den Antrag stellte, in Selm nicht nur alle aktuellen Abrechnungen zu überprüfen, sondern auch die der letzten Ratsperiode. „Wir wurden gebeten, den Antrag zurückzustellen. Der Bürgermeister meinte, wir sollten damit warten.“

Noch hätte sich der Verdacht gegen Hubert Seier (UWG) und Marion Küpper (Grüne) nicht erhärtet. „Zu diesem Zeitpunkt hatte der Bürgermeister aber bereits Strafanzeige erstattet.“ Im zweiten Anlauf konnte sich die Familienpartei durchsetzen - einstimmig.

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Piekenbrock glaubt nicht, dass bei der Überprüfung der letzten Ratsperiode noch mehr Fälle hinsichtlich Doppelabrechnung ans Tageslicht kommen werden. „Die Anzahl derjenigen, die sowohl im Kreistag als auch im Stadtrat tätig waren, ist überschaubar.“ Würde die Prüfung weiter zurückreichen, da ist er sicher, würde mehr ans Licht kommen. Allerdings beginne bei Betrug nach fünf Jahren die Verjährung.

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