
© Marie Rademacher (Archiv)
Es findet sich kein Einzelhändler: So geht es mit dem Edeka-Gebäude in Bork weiter
Edeka in Bork
Dass in den ehemaligen Edeka noch mal ein Frischemarkt kommt, ist unwahrscheinlich. Es findet sich partout kein Nachmieter für das Geschäft. Jetzt gibt es einen anderen Plan.
Eine ergebnislose Suche liegt hinter der Wohnbaugenossenschaft Lünen (WBG) und der Stadt Selm. Für das Ladenlokal in Bork, in dem früher eine Filiale des Edeka untergebracht war, wird es keine Nachnutzung in Form eines größeren Einzelhandelsgeschäfts geben. Das bestätigte Rainer Heubrock, Vorstand der WBG als Vermieter der Immobile, auf Anfrage der Redaktion. „Wir sind wirklich auf alle Einzelhändler, die in Frage kommen könnten, zugegangen. Aber keiner hat Interesse gezeigt“, sagte er.
Die Probleme der Nachmietung hatte er schon Anfang des Jahres deutlich zum Ausdruck gebracht. „Alle winken ab und sagen: Der Standort rechnet sich nicht“, sagte er damals. Der mögliche Grund: die Ansiedlung von Lidl und Rossmann an der Umgehungsstraße. Diese war auch der Grund, warum Uwe Tomaszik als Betreiber den Borker Edeka 2017 aufgegeben hatte. „Das kann man auf Dauer nicht verkraften“, sagte er damals.
WBG schaut in andere Richtungen
Der Mietvertrag läuft noch bis Ende Mai 2020. So langsam müsste also mal eine Lösung her. Das ist auch der Grund, warum die WBG angekündigt hatte, sich jetzt auch in andere Richtungen umzuschauen. Das heißt konkret: Das Geschäft soll umgebaut und die untere Ebene des Gebäude anders genutzt werden. „Wir planen ein paar Wohnungen und Kleingewerbe in dem Gebäude“, sagt Rainer Heubrock. Das Gewerbe könnte östlich an der Seite zur Kreisstraße hin ansiedeln. Es gebe schon Gespräche mit zwei Interessenten, verrät Rainer Heubrock. Unter anderem habe ein Zahnarzt Interesse gezeigt.
Der hintere Teil des Geschäfts könnte dann zu Wohnungen ausgebaut werden. Wie viele das wären und welche Größe sie haben werden, kann er allerdings noch nichts sagen. Erst in rund zwei Wochen werden die Pläne konkreter, dann könnten bei der Stadt Selm auch die ersten Anträge zu der Umnutzung des Gebäudes eingereicht werden.
Zwei Millionen wird der Umbau kosten
Der ganze Umbau ist natürlich mit nicht geringen Kosten für die WBG verbunden. „Zwei Millionen, schätze ich“, sagt Rainer Heubrock. Er fügt aber hinzu: „Aber es nützt ja nichts, wenn wir nun mal keinen Nachmieter bekommen.“
Die Stadt Selm, die die WBG bei der Suche nach einem Nachmieter unterstützt hat, begrüßt die Entscheidung der Wohnbaugenossenschaft. „Sowohl der Bedarf nach kleinen als auch nach großen Wohnungen ist gegeben, daher ist der Schritt positiv. Zudem wird dadurch ein Leerstand in Bork beseitigt“, erklärt Stadtsprecher Malte Woesmann auf Anfrage der Redaktion.
Ich mag Geschichten. Lieber als die historischen und fiktionalen sind mir dabei noch die aktuellen und echten. Deshalb bin ich seit 2009 im Lokaljournalismus zu Hause.
