Alles wird teurer: Lebensmittel, Energie, Personal. Für Vereine und Träger in Selm wird die Inflation häufig zur echten Zerreisprobe. Nicht selten stehen Angebote auf der Kippe. Um in Zeiten der Inflation und verschiedenen Krisen, den Vereinen vor Ort zu helfen, hat das Land NRW ein entsprechendes Förderprogramm ins Leben gerufen. Mit dem „Stärkungspakt NRW“ sollen Kommunen Geld erhalten, um die krisenbedingten Mehrausgaben ein Stück weit aufzufangen.
Bürokratischer Aufwand
145.530 Euro hat die Stadt Selm in diesem Zusammenhang vom Land erhalten – nun sollen die Gelder an die Vereine und Träger verteilt werden. Mit einem Großteil des Geldes ist das schon geschehen. 112.000 Euro sind bereits verteilt worden. Den größten Betrag vergibt die Stadt für die Anschaffung von Obst für die örtlichen Kitas. Dabei handelt es sich um 30.000 Euro, 15.000 erhält der Verein Ganz Selm, auch dieser schafft Obst an, allerdings für die Jungen und Mädchen im Offenen Ganztag. Jeweils 8000 Euro erhalten Selma-Lagerlöf-Sekundarschule und das Städtische Gymnasium für den Kauf von Obst an ihren jeweiligen Schulen.
Zwar sei die Förderung für die Stadt eine Hilfe, es handele sich aber nur um eine einmalige Unterstützung, betont Sylvia Engemann, Beigeordnete der Stadt Selm. Für sie gibt es beim Förderbescheid, der bereits im Februar im Selmer Rathaus eingegangen ist, noch eine andere Sache, die sie stört. Es habe keine klaren Ausführungsvorschriften gegeben, wie sie bei der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Mittwoch (6. September) erklärt.
Seitens des Landes habe es immer wieder Aktualisierungen gegeben. Das bedeutet für die Stadt einen enormen bürokratischen Aufwand. „Eine dauerhafte und flexiblere Förderung wäre besser gewesen“, erklärt sie während der Ausschusssitzung. Hinzukomme die Nachweichpflicht von Mehrausgaben für die Träger und Vereine. Das könnten einige schlicht nicht vorweisen.

Noch Fördergelder frei
Neben den Kindern und Jugendlichen in Selm profitieren auch andere von der einmaligen Unterstützung. So bekommt beispielsweise die katholische Kirchengemeinde St. Ludger 1700 Euro für ihr Projekt „Kein Urlaub ohne Koffer“. Das Angebot richtet sich an ältere Menschen, die nicht mehr allein in den Urlaub fahren können. 10.000 Euro bekommt zudem die UmweltWerkstatt im Rahmen des Betriebskostenzuschusses, die Familienbildungsstätte erhält 12.000 Euro.
Damit werde laut Sylvia Engemann en neues Beratungsangebot aufgebaut. Auch der Hilfsverein Lünen bekommt mit 3000 Euro finanzielle Unterstützung. Damit soll das Beratungsangebot für entlassene Strafgefangene erweitert werden. Noch stehen 33.330 Euro zur Verfügung, die bis Ende des Jahres verteilt werden müssen. Die Stadt nehmen daher noch Anträge auf die Fördergelder entgegen.
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