Eichenprozessionsspinner-Raupen haben Selm im Griff - selbst das LAFP ist betroffen

Eichenprozessionsspinner

Die Raupen mit den giftigen Brennhaaren haben jetzt das Gelände der Polizeischule in Bork befallen. Einige Polizisten und Schüler wurden verletzt. Jetzt rücken Spezialunternehmen an.

Bork

, 27.06.2019, 17:10 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ein Nest mit Eichenprozessionsspinner-Raupen an einer der vielen Eichen, die am LAFP stehen.

Ein Nest mit Eichenprozessionsspinner-Raupen an einer der vielen Eichen, die am LAFP stehen. © LAFP

Training in der Großraumfahrzeughalle - das ist momentan beim Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) der Alltag für viele Polizeischüler und Ausbilder.

Denn auf den Außenplätzen, die von Eichen umgeben sind, tummelt sich gerade - na, wer wohl? - die Eichenprozessionsspinner-Raupe. Damit die rund 560 Borker Polizeischüler und ihre Trainer sich nicht verletzen, hat die Behörde die Trainingseinheiten verschoben oder in den Innenbereich verlegt.

Trotzdem haben sich bereits mehrere Personen verletzt, weil sie mit den giftigen Brennhaaren der Raupen in Kontakt gekommen sind. Pressesprecher Victor Ocansey informiert: „Sowohl Lehrende als auch Studierende in Selm weisen leichte und mittelschwere Symptome wie zum Beispiel Hautreizungen auf. In zehn Fällen wurde eine Arbeitsunfähigkeit ärztlich attestiert.“

Pressestelle: „Nehmen die gesundheitlichen Gefahren sehr ernst“

Für die nächsten Wochen, so Ocansey, stehe jetzt ein großflächiger Parkplatz zur Verfügung, der zeitnah in einem Radius von 500 Metern von Eichenprozessionsspinnernestern befreit sein wird. Der Platz sei „vergleichsweise zwei bis drei Fußballfelder groß.“

„Wir nehmen die gegenwärtigen gesundheitlichen Gefahren durch die Eichenprozessionsspinner sehr ernst und haben sofort unter Einbeziehung betriebsärztlicher und arbeitsschutztechnischer Expertisen entsprechende einschlägige Verhaltensmaßregeln an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergegeben“, sagt Ocansey.

Die Aus- und Fortbildung der Polizei NRW sei trotz der giftigen Raupen auch am Standort in Selm weiterhin gewährleistet: „Die Behördenleitung hat die aktuelle Entwicklung im Blick und steht mit den Verantwortlichen der Aus- und Fortbildung in regelmäßigem Kontakt.“

Spezialunternehmen sind mit Hubwagen unterwegs

Bereits vor einiger Zeit habe man Spezialunternehmen mit Hubwagen damit beauftragt, die Eichenprozessionsspinner-Nester fachmännisch abzusaugen. „Diese Arbeiten wurden in den vergangenen Tagen weiter intensiviert und werden mit Hochdruck betrieben“, informiert der Pressesprecher.

Doch bis alle Eichen „spinnerfrei“ sind, wird es noch dauern: Die großflächigen Areale entsprechen vergleichsweise etwa 100 Fußballfeldern und sind von Eichenwaldbereichen umgeben.