Landesbauministerin Ina Scharrenbach ist mit einem großen Förderbescheid der Heimatförderung des Landes NRW in die Stiftskirche Cappenberg gekommen. Der Förderverein der Gemeinde um Vorsitzenden Alfons Rinschede (v.l.) kann so die neue Kunstinstallation für den Barbarossakopf bauen lassen.

© Matthias Stachelhaus

Ehrenplatz für Barbarossakopf: Ministerin kommt mit Scheck nach Cappenberg

rn900. Geburtstag

Die Sanierung der Stiftskirche in Cappenberg ist bald abgeschlossen. Zum 900. Geburtstag bekommt auch der Barbarossakopf eine neuen Ehrenplatz. Dafür kam Bauministerin Ina Scharrenbach vorbei.

Cappenberg

, 07.01.2022, 11:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Noch wird fleißig gearbeitet in der Stiftskirche Cappenberg. Pünktlich zur feierlichen Wiedereröffnung am 16. Januar soll alles fertig sein. Knapp zwei Wochen früher kam Ina Scharrenbach (CDU) zu Besuch.

Im Gepäck hatte die Bau- und Heimatministerin des Landes Nordrhein-Westfalen einen Förderbescheid. Rund 130.000 Euro gibt die Heimatförderung für ein ganz besonderes Projekt dazu, von dem künftig alle Besucher der Stiftskirche etwas haben sollen.

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Im Seitenschiff, direkt neben der Grabplatte Gottfrieds von Cappenberg, wird der Barbarossakopf, das berühmteste Kunstwerk aus dem Kirchenschatz, künftig einen neuen Ehrenplatz bekommen. Die Stele, in der das vergoldete Bronzeabbild des Kaisers Friedrichs I. künftig präsentiert wird, ist dabei selbst ein Kunstwerk von Mario Haunhorst. In einem „Echoraum“ aus massivem Cortenstahl wird der Barbarossakopf in einer Säulenvitrine in Szene gesetzt.

In Cortenstahl gehalten, wird die neue Säulenvitrine dem Barbarossakopf in der Cappenberger Stiftskirche ein neues Zuhause bieten. Kostenpunkt: Rund 150.000 Euro.

In Cortenstahl gehalten, wird die neue Säulenvitrine dem Barbarossakopf in der Cappenberger Stiftskirche ein neues Zuhause bieten. Kostenpunkt: Rund 150.000 Euro. © Grafik: Mario Haunhorst

Zusätzlich Vitrine für Taufschale und Urkunde

Die Installation hat Haunhorst zusammen mit dem Architektenbüro Ubbenhorst & Partner entwickelt. Sie soll „höchsten mechanischen, konservatorischen, klimatischen und lichttechnischen Anforderungen“ unterliegen, wie der Förderverein der Gemeinde St. Johannes Evangelist erklärt. Eine zusätzliche Tischvitrine wird für die Taufschale, genau wie der Kopf ein Geschenk von Otto von Cappenberg - dem Patenonkel von Kaiser Barbarossa -, und einer Urkunde aus dem Jahr 1171 zur Verfügung stehen.

Während die Stiftskirche selbst dem Land NRW gehört, das die Sanierung mit rund 7,1 Millionen Euro zahlt, gehört der Barbarossakopf der Gemeinde. Der Förderverein muss den restlichen Betrag für die neue Vitrine selbst tragen. Das sind immerhin auch noch 20.000 Euro. „Einen Teil haben wir schon, aber es braucht noch etwas mehr“, so Alfons Rinschede, Vorsitzender des Förderverein und mit im Kirchenvorstand, am Mittwoch (5.1.) bei der Übergabe des Förderbescheides.

Noch ist sind die Arbeiten nicht abgeschlossen, wie der Blick ins Hauptschiff zeigt. Ab dem 16. Januar soll die Stiftskirche feierlich wiedereröffnet werden.

Noch ist sind die Arbeiten nicht abgeschlossen, wie der Blick ins Hauptschiff zeigt. Ab dem 16. Januar soll die Stiftskirche feierlich wiedereröffnet werden. © Matthias Stachelhaus

Nicht der einzige Schwerpunkt des Fördervereins, der sich anlässlich der schwierigen finanziellen Lage der Gemeinde im Januar 2021 gegründet hatte. Es gilt hier auch finanzielle Mittel für den Kinder- und Jugendbereich und die Pflege der Kirchenmusik zu beschaffen. „Unsere Gemeinde hat rund 1100 Mitglieder, die Investition für die neue Stele wäre für uns alleine nicht zu stemmen gewesen“, sagt Rinschede. „Oder wir hätten über viele Jahre Kollekten ausschließlich dafür machen müssen“, fügt er scherzhaft hinzu.

900 Jahre Jubiläum mal zwei

Der Barbarossakopf selbst weilt aktuell noch nicht wieder in Cappenberg, sondern in einer Ausstellung in Magdeburg. „Eine Delegation wird ihn in der zweiten Januarwoche dort wieder entgegennehmen“, sagt Ulrich Nordhaus, zweiter Vorsitzender des Fördervereins.

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Vorfreude gibt es auf viele Veranstaltungen während des Gottfriedjahrs. Es ist das 900-Jährige Jubiläum der Übergabe seiner Burg in Cappenberg an den damals neu gegründeten Prämonstratenserorden im Jahr 1122. Der fällt zusammen mit dem 900. Geburtstag von Kaiser Barbarossa.

Wissenschaftler gehen inzwischen davon aus, dass der Barbarossa-Kopf die erste unabhängige Porträtdarstellung in der abendländischen Kunst ist. „Das Thema begleitet mich seit Juni 2017“, sagt Ministerin Scharrenbach. Umso schöner sei es, dass im doppelten Jubiläumsjahr das Geld aus der Heimatförderung bereitgestellt werde.

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