Schnäppchen

Ehering, Wodkaflasche und plattes Rad: Stadt Selm versteigert Fundsachen

Am Freitag (7.10.) gab es die Gelegenheit Fahrrädern, Handtaschen, Eheringen oder Inlinern ein neues Zuhause zu geben. Die Stadt Selm versteigerte ihre teils kuriosen Fundsachen.

Bork

, 08.10.2022 / Lesedauer: 3 min

Was hat es wohl mit dem goldenen Ehering eines Mannes, der offenbar im Jahr 1985 geheiratet hatte, auf sich? Und was mit dem blauen Rucksack gefüllt mit Damenunterwäsche und einer vollen Wodka-Flasche? Unter welchen Umständen sind die zwei Bluetooth-Boxen verloren gegangen? Oder die Damenarmbanduhr, der Motorradhelm, die Inliner? Und warum haben die Besitzer nie danach gesucht?

Wer die Versteigerung der Stadt Selm besuchte, dem taten sich vermutlich viele Fragen auf. Stoff für filmreife Drehbücher gab es jedenfalls genug. Nach einem Jahr Pause versteigerte die Stadt Selm nun wieder die Dinge, die sich im städtischen Fundbüro über die Zeit so angesammelt hatten: Neben den Fundstücken (24) sind es vor allem die Fahrräder (48, inkl. 3 E-Bikes), die das Interesse des Publikums wecken.

Ein blauer Rucksack gefüllt mit Wodka-Flasche und Damenunterwäsche. © Kristina Gerstenmaier

„Ich will mich einfach mal überraschen lassen“, sagt Christoph Ahmann über den Grund, warum er zum alten Feuerwehrhaus nach Bork gekommen ist, wo die Versteigerung stattfindet. „Vielleicht ist ja was dabei. Ein altes Hollandrad zum Beispiel. Auch Ludger Kleinhege, der sich gemeinsam mit seiner Frau Petra umsieht, ist an einem Fahrrad interessiert.

Einige Selmer waren auf der Jagd nach Schnäppchen oder aus Neugier zum Alten Feuerwehrhaus nach Bork gekommen. © Kristina Gerstenmaier

Ordnungsamt-Mitarbeiter Roger Wellmann-Tripp führt durch die Auktion. Bei jedem Teil wägt er ab, wie viel es im Grundpreis wert sein könnte und wie groß die Schritte sind, in denen nach oben gegangen werden kann. Das richte sich nach der Versteigerungsverordnung NRW, die festlegt, welcher festgesetzte Wert nicht überboten werden darf, erklärt Udo Röll, Leiter des Selmer Fundbüros. „Im Jahr gibt es ungefähr 350 Fundstücke“, erklärt er. In die Auktion geschafft haben es aber nur diejenigen, bei denen sich länger als ein halbes Jahr keine Besitzer gemeldet haben. Wer ein Teil ersteigert, bekommt eine Art Besitzurkunde ausgestellt, sodass ein eventueller ehemaliger Besitzer keine Ansprüche mehr erheben kann. Wie viele Einnahmen die Stadt mit der Versteigerung macht, lasse sich nicht sagen, so Röll.

Zwischen fünf Cent und 60 Euro

Und dann schwenkt Ordnungs-Mitarbeiter Wellmann-Tripp seinen imaginären Hammer: Zum ersten, zum zweiten, zum dritten. Zwischen fünf Cent für ein Fahrrad und 60 Euro ist alles drin. Alles was einigermaßen fahrtauglich und für Erwachsene geeignet ist, ersteigert ein Mann: Peter Tenschenkamp. Nach zehn Minuten hat er bereits sechs Drahtesel ersteigert. Auf Nachfrage erklärt er: „Ich bin im Auftrag der Firma Wüllhorst hier. Dort liegen die Hallen so weit auseinander, sodass jetzt Räder angeschafft werden. Am liebsten Damenräder, damit jeder sie fahren kann. Ich soll so viele wie möglich mitbringen und dann fahrtauglich machen.“

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