Neue Medien nehmen im Leben von Kindern und Jugendlichen einen immer höheren Stellenwert ein. © picture alliance / Tobias Hase/dpa
Bibliothek Selm
Aufwachsen im digitalen Zeitalter - Probleme und Chancen der Neuen Medien für Kinder
Die Bibliothek Selm fördert Kleinkinder, bei denen wichtige Fähigkeiten zunehmend fehlen. Zudem ändert sie ihr Angebot für die kleinen Kunden, um attraktiv und modern zu bleiben.
Riesige Reklametafeln kündigen die neusten Smartphones und Tablets an, Abermillionen von Menschen nutzen in dieser Sekunde das Internet. Dauererreichbar sein und immer auf dem Laufenden bleiben, bargeldlos bezahlen und direkt Bewertungen abgeben - alles mit nur einem Klick. Die Welt ist so digital wie noch nie.
Das spiegelt sich auch in der Erziehung der Kinder wider - ein Prozess, der negative Konsequenzen nach sich zieht.
„Das Handy kann eine Bezugsperson nicht ersetzen.“
„Eine Studie hat bewiesen, dass es für die sprachliche Entwicklung von Kleinkindern von großer Bedeutung ist, eine Bezugsperson zu haben“, hat Margit Breiderhoff, die Leiterin der Bibliothek Selm sich informiert. Dies gelte beispielsweise auch für die Ausweitung des Wortschatzes. Die neue Tendenz in der Kindererziehung werfe da einige Probleme auf.
Lesen und Singen fördern wichtige Fähigkeiten
„Früher wurden Fähigkeiten wie das Heraushören von Anlauten und das anschließende Zuordnen zu Buchstaben, oder das Silbenbilden um später auch längere Wörter bilden und verstehen zu können, praktisch nebenbei im Elternhaus vermittelt“, erklärt Breiderhoff.
„Das ist zum Beispiel durch das gemeinsame Singen von Liedern, oder das Lesen von Gedichten oder Büchern wie von selbst passiert. Heute wird den Kindern immer häufiger einfach nur das Handy vor die Nase gesetzt. Das ersetzt diesen so wichtigen Kontakt zu einer Bezugsperson natürlich in keiner Weise.“
Dass dadurch wichtige Fähigkeiten immer mehr fehlen, merke Breiderhoff zunehmend. In dem Sprach- und Leseprogramm der Bibliothek Selm für Vorschulkinder sollen diese Fähigkeiten spielerisch erlernt werden. „Wir sind ja schließlich keine Schule und wollen das auch nicht sein, wir wollen nur darauf vorbereiten“, ergänzt Breiderhoff.
Attraktive, moderne Angebote schaffen
Zudem sollen die Kinder so die Bibliothek kennen lernen, denn: Den größten Teil der Leserschaft der Bibliothek Selm nehmen die Kinder und Jugendlichen ein. „Dort liegt schon immer unser Schwerpunkt“, weiß Bibliotheksleiterin Margit Breiderhoff. Allerdings ist ihr auch klar: „Wir müssen unsere Anstrengungen erhöhen, um sie als Leser zu behalten. Stichwort - digitale Medien.“
Aus diesem Grund würde die Bibliothek auch viele Aktionen anbieten, in denen man die Neuen Medien mit einbeziehe, wie beispielsweise den SommerLeseClub, in dem mit Hilfe einer App eine Fotocomicgeschichte entwickelt werden konnte.
„Wir grenzen die Neuen Medien nicht aus, sondern beziehen sie aktiv mit ein“, sagt Breiderhoff. „Solche Angebote werden immer gut genutzt. Sie sind fast ausschließlich ausgebucht.“
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