Pastor Franke sieht die katholische Kirche in einer schwierigen Situation.

© Maria Niermann

Die Wahrheit muss auf den Tisch - in den Kirchen und bei der Pandemie

rnMeinung

Wenn ein emeritierter Papst nach einer offensichtlichen Falschaussage von einem „Versehen“ spricht, ist das ein fatales Signal. Gut, dass vor Ort Klartext gesprochen wird, findet unser Autor.

Selm

, 25.01.2022, 17:24 Uhr / Lesedauer: 1 min

„Die Wahrheit ist die Meinung, die überlebt!“ Mit Zitaten wie diesem ist Elbert Hubbard (amerikanischer Schriftsteller, Philosoph und Verleger) in die Geschichte eingegangen. Kein Wunder, das Zitat ist ein wichtiger Fingerzeig für alle Menschen. Unabhängig von ihrem Anliegen, ihrem Beruf und ihrer Position.

Zur Wahrheit gehört mit Blick auf die Kirchen auf jeden Fall, dass über Jahrzehnte schlimmste Verbrechen gerade auch gegen sehr junge Menschen in der Form „gelöst“ wurden, dass Täter versetzt wurden. Schon vor Jahren hätten die Kirchen der Wahrheit viel mehr Raum geben müssen. Weil sie aber in den meisten Fällen zu zögerlich waren und bisweilen bis heute sind, haben viele Menschen mit den Füßen abgestimmt.

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„Ich sehe, dass bei etlichen das Vertrauen in den „Apparat“ Kirche weg ist“, stellt der Olfener Pfarrer Ulrich Franke sachlich fest. Er geht davon aus, „dass mehr Menschen der katholischen Kirche den Rücken kehren.“ Gleichzeitig hat Franke „weiter ein robustes Vertrauen in den Heiligen Geist.“

Mit dieser Position kann er Vorbild sein für andere. Gerade in einer Zeit, in der nur noch wenig sicher scheint. Wenn in Kirchen, bei der Bekämpfung der Pandemie und im alltäglichen Zusammenleben Wahrheit oberstes Gebot wäre, wären viele Probleme schnell gelöst - oder wären erst gar nicht entstanden.

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