Ein sechs Meter hoher Weihnachtsmann grüßt seit einigen Tagen die Nachbarschaft in der Altstadt Selm. Carsten Seidel und Olaf Wimmer haben wieder ihre Weihnachtsdeko aufgebaut. Jedes Jahr schmückt das Ehepaar seinen Garten - und sorgt damit für gute Laune im Ort.
Das Paar wohnt seit fünf Jahren in Selm. Jedes Jahr freuen die Männer sich auf die Weihnachtszeit. Noch bevor der Dezember beginnt, sind Haus und Garten der beiden von oben bis unten voll mit Weihnachtsdekoration.
„Als ich ein Kind war, haben wir Weihnachten nicht so ausgiebig gefeiert“, erzählt Seidel im Gespräch mit der Redaktion. „Damals gab es meistens nur einen Weihnachtsbaum, etwas Schmuck und den Schoko-Adventskalender. Weihnachten war nie stark im Fokus, nach der Bescherung wurde der Fernseher angemacht, und das war es schon.“ Deshalb bauen er und sein Mann für die Feiertage immer so viel wie möglich auf, um für Weihnachtsstimmung zu sorgen. „Ich mag das einfach“, sagt Seidel. „Und ich behalte so auch mein inneres Kind in mir, wenn wir das machen.“

Das Highlight: der Weihnachtsmann
Das allererste, das Passanten sehen, wenn sie am Haus vorbeikommen, ist der riesige Weihnachtsmann. Mit sechs Metern Höhe überragt er die Hecke mit Leichtigkeit und winkt Besuchern freundlich zu. Er ist mittlerweile zum Hauptmerkmal der Weihnachtsdeko der beiden geworden. „Das ist jetzt das dritte Jahr, in dem wir den Weihnachtsmann aufgebaut haben“, sagt der stolze Besitzer Carsten Seidel und erinnert sich daran, wie er ihn gefunden hat. „Vor drei Jahren waren wir auf einem Hof in Olfen, auf dem auch so ein Weihnachtsmann stand, nur war der sogar acht Meter groß. Das fand ich so toll, dass ich auf Ebay danach gesucht habe.“ Tatsächlich hat er dort den Weihnachtsmann gefunden, der jetzt in seinem Garten steht. Auch wenn der Kauf gar nicht ernst gemeint war.
„Der Weihnachtsmann wurde mit der Option Preisvorschlag angeboten“, erzählt Seidel. „Also habe ich einfach einen Betrag geboten, der weit unter dem angegebenen Verkaufspreis lag. Eine Stunde später kam dann die Nachricht, dass ich der glückliche Käufer bin. Dann dachte ich mir als erstes: Oh je, was sagst du denn jetzt deinem Mann?“, sagt er mit einem Lachen.

In der Nachbarschaft beliebt
Den Weihnachtsmann im Garten aufzustellen, war eine echte Herausforderung, erzählt Carsten Seidel weiter. „Beim ersten Mal waren vier Mann nötig, damit er endlich stand. Jetzt haben wir aber den Dreh raus und kriegen es zu zweit hin.“ Die Prozedur hat es in sich. Insgesamt vier Seile spannen sich zum Weihnachtsmann und halten ihn fest, damit er nicht umkippt.
Die Nachbarn freuen sich ebenfalls immer wieder auf die Dekoration. Besonders für den Weihnachtsmann haben sie viel positives Feedback bekommen. „Als wir ihn letzte Woche aufgebaut haben, hatte eine Nachbarin von ihrem Balkon aus runtergerufen: ,Gott sei Dank! Ich dachte schon, er kommt nicht!‘“, erzählt Seidel mit einem Lachen. Sogar eine Postkarte der Seniorenresidenz Selm haben sie vor ein paar Jahren bekommen, in der sich die Anwohner für die wunderschöne Dekoration bedanken. Die Postkarte bewahrt das Ehepaar immer noch auf. „Eigentlich machen wir das alles ja immer nur für uns“, verrät Seidel. „Aber wenn alle anderen auch einen solchen Spaß daran haben, freut uns das natürlich noch viel mehr.“
„Ich fühle mich hier zu Hause“
In den letzten fünf Jahren ist dabei immer mehr hinzugekommen. Lichterketten, Wichtelfiguren und viel mehr füllt jetzt das Haus und den Garten. Aber auch wenn Carsten Seidel wirklich gerne und viel für Weihnachten schmückt, ist er kein Fan des amerikanischen Schmuckstils. „Farben wie Rot und Grün, also die klassischen Weihnachtslichter, die sind okay. Aber diesen grell-bunten Leuchten in allen Farben, wie es manche Häuser machen, kann ich nichts abgewinnen.“ Wegen der Energiekrise mussten sein Mann und er jetzt schon auf manches Licht verzichten. „Das ist aber okay. Für mich ist das Ganze auch einfach eine gemütliche Zeit, um zu Hause im Warmen zu sein“, sagt Carsten Seidel. „Und hier fühle ich mich wirklich zu Hause.“
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