B236 muss warten
Der Umbau der Selmer Kreisstraße verzögert sich
Der Umbau der Selmer Kreisstraße B236 lässt noch einige Wochen auf sich warten. Noch sind nicht alle Formalitäten geklärt. Die anliegenden Händler stehen unterdessen vor einer unsicheren Zeit. Sie machen sich Sorgen um ihre Laufkundschaft während der Baustellenzeit.
Die Selmer Geschäftsleute bangen wegen des bevorstehenden Umbaus der Kreisstraße um ihre Einkünfte.
Ursprünglich war der Umbau von 600 Metern der Kreisstraße für den Sommer nach dem Stadtfest geplant. 18 Monate soll der Umbau dauern. Nun, Anfang September, haben die Bauarbeiten noch nicht begonnen.
Die Stadtverwaltung wollte sich auf Anfrage der Ruhr Nachrichten nicht äußern, ab wann die B236 gesperrt wird und wann der Umbau beginnt. Die Pläne und der Zeitplan würden im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr am Donnerstag, 8. September, (17 Uhr, Burg Botzlar) vorgestellt, teilte Pressesprecher Malte Woesmann mit.
In diesem Monat rollt kein Bagger mehr
In diesem Monat werden aber keine Bagger mehr rollen, bestätigte Lothar Unrast von den Stadtwerken am Donnerstag. Es seien noch nicht alle Vereinbarungen mit dem Landesbetrieb Straßen NRW getroffen worden. Erst danach können die Bauaufträge ausgeschrieben und vergeben werden, so Unrast. Das dauere einige Wochen.
Sobald der Zeitplan stehe, werden Anwohner und Geschäftsleute der Kreisstraße informiert. Das passiere mehrere Wochen, bevor der erste Bagger rollt.
Einzelhändler sorgen sich um ihre Einkünfte
Sorgen um ihre Zukunft, genügend Einkünfte und treue Kunden machen sich derweil bereits Einzelhändler an der Kreisstraße. Man sei im Moment im ständigen Austausch mit der Stadtverwaltung und den Stadtwerken, sagt Manfred Breyer, Pressesprecher der Werbegemeinschaft.
Schon bevor die Baustelle vor der Ladentür ist, hat Anke Hörsken vom gleichnamigen Küchenstudio beschlossen, den Laden an der Kreisstraße aufzugeben. Ein Grund, wenn auch nicht der einzige, sei die Baustelle, sagt Anke Hörsken. Während der Zeit könnten Kunden aus Bork und Lünen ihr Küchenstudio nur auf Umwegen erreichen.
Auch die Tür könne sie wegen Baustaub nicht auflassen und so Kunden anlocken. Von zusätzlicher Werbung und Baustellenaktionen verspricht sie sich keinen Erfolg bei der Kundschaft. Zudem werde der Mietvertrag wegen eines Gebäudeverkaufs nicht verlängert. Gründe für Hörsken, Mitte Dezember ihr Küchenstudio in Selm zu schließen.
Schwere Zeit für Imbissbetriebe
Schwer wird die Zeit auch für die zahlreichen Imbissbetriebe: Sie leben dem Vernehmen nach nicht nur von gezielt kommenden Kunden, sondern auch vom Durchgangsverkehr.
„Wir werden es schon überleben“, sagt dagegen Hans-Georg Schirmeisen, Geschäftsführer des Kaufhauses Berken. Das Kaufhaus habe das Glück, dass es einen Parkplatz und einen Zugang vom Beifanger Weg aus gibt. Auch die Werbung wolle er auf die Baustelle ausrichten, so Schirmeisen.
Bekleidungsgeschäft nicht auf Laufkundschaft angewiesen
Durchhalten will auch Anne Hahn von dem Bekleidungsgeschäft Collection aha. Sie habe bereits ihre Kunden angeschrieben und über Umleitungen informiert, über die die Kunden den Laden erreichen. „Das wird schon erhebliche Umsatzeinbußen geben“, sagt sie über die baldige Baustelle. Sie sei aber weniger auf Laufkundschaft angewiesen. Die Collection habe Stammkunden und die Anwohner, die dort einkaufen.
Hahn setzt zudem auf Aktionen mit der Werbegemeinschaft. Die plane einige Spiele oder Aktionen, um die Geschäfte auch während des Kreisstraßenumbaus attraktiv zu machen.