Was lange währt, wird endlich gut. So heißt es. Der Bau der Rettungswache am Kreisverkehr B236/Zeche-Hermann-Wall währt schon sehr lange. Sie sollte schon längst in Betrieb sein. Immer wieder gab es Verzögerungen und Steigerungen bei den Baukosten. Und es drohte, eine unendliche Geschichte aus dem Neubau zu werden. Doch die beiden Buchstaben „un“ können gestrichen werden. Die Geschichte ist endlich. Denn die Stadt Selm teilt mit, dass die Rettungswache fertiggestellt ist und am Freitag, 14. Februar, eröffnet wird.
Mit dem neuen Standort erhoffen sich Stadt und Deutsches Rotes Kreuz, dass die Einsatzfahrzeuge schneller am Einsatzort sind als in der Vergangenheit.
Rückblick: 2019 hieß es, für Selm-Mitte und Bork gelinge es in nur 42 Prozent der Einsätze, die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von acht Minuten einzuhalten. Hintergrund: Der Rettungswagen muss innerhalb von acht Minuten nach Alarmierung am Einsatzort sein. Selm lag damals bei der Hilfsfrist für städtische Gebiete an letzter Stelle im Kreis Unna.
Ursprünglich sollte ein externer Investor den Neubau stemmen. Doch dann entschied die Stadtverwaltung, selbst als sogenannter öffentlich-rechtlicher Bauherr aufzutreten. 2.167.500 Euro lautete die Kostenkalkulation der Verwaltung. Im November 2023 das erste negative Ausrufezeichen: Der Rat musste rund 400.000 Euro zusätzlich freigeben. Wegen Kostensteigerungen. Dabei blieb es nicht: 360.000 Euro kamen im Sommer 2024 noch obendrauf. Weitere Kostensteigerungen durch falsche Kalkulation waren der Grund. Die Kostenkalkulation lag demnach bei 2.927.077 Euro. Immerhin kündigte die Verwaltung die Fertigstellung der Rettungswache für Herbst 2024 an.

Doch auch daraus wurde nichts. „Geringe terminliche Verzögerungen beziehungsweise Verschiebungen in der Bauausführung sowie im Bauablauf“ nannte die Stadtverwaltung im Herbst 2024 als Gründe. Den nächsten angekündigten Fertigstellungstermin - Ende 2024 - hielt die Stadt auch nicht.
Nun aber die offizielle Ankündigung, dass die Rettungswache ab 14. Februar in Betrieb gehen wird. Die Stadt hat das Grundstück an der Kreisstraße gepachtet. Nach der Fertigstellung soll das Objekt dann vom Deutschen Roten Kreuz der Stadt Lünen angemietet werden, das die Rettungswache betreiben wird.
Die Rettungswache in Bork, die noch in der Feuer- und Rettungswache am Amtshaus untergebracht ist, und die Rettungswache an der Alten Post - ein Provisorium - werden damit zusammengelegt. Das zur Verfügung stehende Grundstück ist laut Stadtverwaltung 1260 Quadratmeter groß. Im Gebäude werden im Erdgeschoss laut Planung knapp 436 Quadratmeter genutzt. Drei Fahrzeugplätze stehen künftig zur Verfügung. Jeweils ein Medikamenten- und Materiallager, eine Schleuse, einen Desinfektionsbereich und einen Fahrzeugwaschbereich wird es geben. Getrennte Umkleiden für Frauen und Männer und geschlechtergetrennte WCs/Duschen sollen modernsten Ansprüchen genügen. Knapp 205 Quadratmeter werden im Obergeschoss zur Verfügung stehen. Und zwar unter anderem dafür: zwei Büros, Küche und Aufenthaltsraum, zwei Bäder, ein Schulungsraum, sechs Schlafplätze und eine Loggia.