Dank Freiwilliger und Spender: Endlich mehr Zeit für Sterbende in Selm

© Architekturbüro Ludolf Schenck

Dank Freiwilliger und Spender: Endlich mehr Zeit für Sterbende in Selm

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Nach Selm kommt bald endlich ein Hospiz. Unser Autor ist erfreut, dass die Zivilgesellschaft so etwas auf die Beine stellen kann – bedauert es allerdings, dass sie das selbst tun muss.

Selm

, 23.03.2022, 12:08 Uhr / Lesedauer: 1 min

Wir alle müssen irgendwann sterben. Viele von uns können das zu Hause, manche aber eben auch nicht. Für einen Teil dieser Menschen gibt es bald endlich auch eine stationäre Einrichtung in Selm – nicht nur dank einer engagierten Frau, die diesen Plan seit vielen Jahren verfolgt und nun umsetzt.

Hospize kosten eine Menge Geld. Bis zu 100.000 Euro muss der Hospizverein jedes Jahr an Spenden sammeln, um die Einrichtung betreiben zu können. Weil die Verantwortlichen aber offenbar daran glauben, dass sie diese Summe zusammenbekommen, rollen im April die Bagger an – dank der Spendenbereitschaft vieler Selmerinnen und Selmer.

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Aber mit Geld allein ist es nicht getan. Auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer braucht das Hospiz. Und auch die scheinen bereits in großer Zahl gefunden – dank des Engagements vieler Selmerinnen und Selmer. Das geht sogar so weit, dass sie eine Ausbildung auf sich nehmen, die über ein Jahr verteilt an den Wochenenden stattfindet.

Der Bedarf an Einrichtungen wie dieser ist enorm, das zeigen die Wartelisten der umliegenden Häuser. Es ist schön zu sehen, was der unbedingte Wille einzelner Mitmenschen für die Gemeinschaft bezwecken kann. Und es ist schön zu sehen, dass sich für die Sterbenden bald mehr Zeit genommen werden kann. Schade allerdings, dass so eine Einrichtung – die Kümmerkarte hierfür sollte eigentlich der Staat haben – ohne zivilgesellschaftliches Handeln wohl niemals nach Selm gekommen wäre.

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