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Baustart für Hospiz in Bork steht fest: „Zwischendurch ist es noch unwahr“
Hospizverein
Nun ist es soweit: Der Bau des Hospizes in Bork steht kurz bevor. Schon bald rollen die Bagger. Der Hospizverein konnte für das Projekt noch ein prominentes Gesicht gewinnen.
Die Bautafel am Dieselweg im Borker Gewerbegebiet deutet an, was schon bald beginnen soll: Auf dem ehemaligen Weizenfeld wird nach acht Jahren Planung ein Hospiz für Menschen in ihrer letzten Lebensphase gebaut. Der Spatenstich ist bereits in wenigen Tagen – auch der Baubeginn steht fest.
„Die Verträge sind unterschrieben, jetzt gibt es kein Zurück“, berichtet Sylvia Dotzauer vom Hospizverein Zum Regenbogen. Der ursprünglich für das vergangene Jahr geplante Baustart musste verschoben werden. Denn: Mit den angesetzten 3,2 Millionen Euro Baukosten kam das Team um Dotzauer nicht mehr hin. „Wir mussten im Januar noch vor Baubeginn eine Million Euro nachfinanzieren“, so Dotzauer. „Darum hat sich alles verschoben. Die Baupreise schießen durch die Decke.“
Bis zu 20 Prozent Mehrkosten für den Bau
Glücklicherweise habe die Bank den höheren Kredit bewilligt. Mit den beteiligten Unternehmen wird teilweise noch nachverhandelt. Dotzauer rechnet mit zehn bis 20 Prozent Mehrkosten für den Bau. Doch damit nicht genug: „Es ist jetzt schon abzusehen, dass wir mit dem, was wir nachfinanziert haben, auch nicht hinkommen werden.“

So soll das Hospiz für zehn Gäste künftig aussehen. © Architekturbüro Ludolf Schenck
An den Plänen, wie das Haus später aussehen soll, halten die Verantwortlichen aber fest. Auf dem über 4000 Quadratmeter fassenden Grundstück soll ein 1220 Quadratmeter großes Gebäude entstehen. Dort kommen künftig zehn Bewohnerinnen und Bewohner unter. „Alles andere wäre zu groß und zu unübersichtlich“, findet Sylvia Dotzauer. Ihr ist eine familiäre Atmosphäre für die letzten Lebenstage der künftigen Gäste wichtig.
Neben den fest angestellten Mitarbeitenden der Einrichtung ist das Hospiz auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen, die eine kurze Ausbildung im Umgang mit den Sterbenden durchlaufen müssen. Die Bereitschaft dazu scheint groß. „Der erste Kurs ist schon voll“, verrät Dotzauer.
Ministerin Ina Scharrenbach wird Schirmherrin
Zwar finanzieren die Krankenkassen künftig 95 Prozent der laufenden Kosten der Einrichtung, fünf Prozent muss der Hospizverein allerdings selbst einbringen. „Das macht 80.000 bis 100.000 Euro im Jahr, die wir an Spenden aufbringen müssen“, weiß Dotzauer. „Wir haben schon viele Unterstützer, aber es dürfen gerne noch mehr werden.“
Gerade in jüngster Zeit habe der Hospizverein viel Unterstützung erfahren. „Wir haben seit circa einem Jahr einen unheimlichen Zuspruch aus der gesamten Bevölkerung. Das war ergreifend.“ Sie ergänzt: „Zwischendurch ist es noch unwahr, dass wir jetzt so weit sind. Das ist schon eine wahnsinnige Freude, dass es durch die Hilfe der ganzen Spender klappt.“
Noch mehr Aufmerksamkeit für das Projekt erhofft sich Sylvia Dotzauer durch eine prominente Unterstützerin. Mitte März kam es zu einem spontanen Treffen mit Landrat Mario Löhr und NRW-Heimat-Ministerin Ina Scharrenbach. „Wir hatten Frau Scharrenbach unser Anliegen vorgetragen und sie war sehr interessiert“, berichtet Sylvia Dotzauer. Nach dem Gespräch stand fest: Die Ministerin wird Schirmherrin des Hospiz-Projektes. „Sie möchte uns gerne unter die Arme greifen“, weiß Dotzauer.
Anfang April rollen die Bagger an
Die Ministerin hat auch ihr Kommen zum Spatenstich am Freitag (25. März) um 12 Uhr im Dieselweg angekündigt. Neben ihr werden auch Bürgermeister Thomas Orlowski sowie der ehemalige Bürgermeister Mario Löhr den Acker betreten.
Anfang April sollen schließlich die ersten Bagger anrollen. Dann beginnt ein Unternehmen mit dem Bodenaushub. Zwölf bis 15 Monate soll der Bau insgesamt dauern, „je nachdem, wie man Baumaterialien kriegt“, so Sylvia Dotzauer.
Aus dem Bereich gibt es bereits die Spende eines Bauunternehmens aus Haltern am See: „Der spendet alle Steine, die wir für Innenausbau und Verklinkerung brauchen. Das sind so Sachen, die einen nach vorne bringen.“
Kontakt und Spenden
- E-Mail: hospiz.regenbogen@gmail.com; Telefon: 0176-31700459
- Sparkasse: IBAN: DE 50 4415 2370 0000 0712 82 BIC: WELDAED1LUN
- Volksbank: IBAN: DE 31 4016 5366 7005 1911 01 BIC: GENODEM1SEM
1989 im Ruhrgebiet geboren, dort aufgewachsen und immer wieder dahin zurückgekehrt. Studierte TV- und Radiojournalismus und ist seit 2019 in den Redaktionen von Lensing Media unterwegs.
