Wie viele zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, wenn der Sanitärgroßhändler Cordes und Graefe in Selm zusätzlich zu dem bestehenden 16,6 Hektar großen Grundstück 6,2 Hektar als nördliche Erweiterungsfläche bebauen wird? Auf diese Frage hatte Selms Bürgermeister Thomas Orlowski im Stadtentwicklungsausschuss keine Antwort gegeben. Er werde, sagte er stattdessen, nicht auch den Fehler seines Vorgängers machen: eine Formulierung, die genau dieser Vorgänger, der heutige Landrat Mario Löhr, nicht so stehen lassen will.
„Ich habe keinen Fehler gemacht, als ich damals davon sprach, dass das Unternehmen 806 Arbeitsplätze in Selm plant“, stellte Mario Löhr am Telefon klar. Nach dieser Zahl habe er sich bei dem Bremer Unternehmen erkundigt, die sei ihm und der Vertreterin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Unna (WFG) so mitgeteilt worden, „und das habe ich kommuniziert“ - in den politischen Gremien der Stadt Selm und auch später beim Neujahrsempfang 2019. Dass das Unternehmen selbst öffentlich angab, im ersten Schritt bis zu 200 Arbeitsplätze zu schaffen, sei kein Widerspruch. „Von Anfang an hatten wir über die Gesamtfläche gesprochen“, so Löhr, der sich als Selmer Bürgermeister maßgeblich für die Ansiedlung des Logistikzentrums eingesetzt hatte. Thomas Orlowski habe als damaliger SPD-Fraktionsvorsitzender die Entwicklung aus der Nähe verfolgt, andere ebenfalls. Löhr ärgert es, „wenn der Eindruck entsteht, ich hätte die Zahl aus der Luft gegriffen“.
Cordes & Graefe in Selm will weiter wachsen: Orlowski: „Kenne Zahl der Arbeitsplätze nicht“
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