Hitzewelle
Chefarzt gibt Tipps: So bleiben Sie cool, wenn die Hitzewelle kommt
Vor allem für alte Menschen können hohe Temperaturen gefährlich werden. Dr. Marcus Ullmann, Chefarzt der Geriatrie im St. Marien-Hospital Lüdinghausen, gibt Tipps für die Hitzewelle.
Kreis Coesfeld
, 18.07.2022 / Lesedauer: 3 minEs wird heiß in der Region: Die Wettervorhersagen prognostizieren auch für Selm, Olfen und Nordkirchen Montag (18. Juli) und Dienstag (19. Juli) Temperaturen über 30 Grad. „Für viele ist die Wärme das Höchste der Sommergefühle, für andere allerdings sind Temperaturen jenseits der 30 Grad eine Qual“, sagt Dr. Marcus Ullmann, Chefarzt der Geriatrie im St. Marien-Hospital Lüdinghausen und stellvertretender Ärztlicher Direktor.
Große Hitze kann für manche Menschen aber auch richtig gefährlich werden, wie der Chefarzt weiß. „Schon ab 30 Grad Celsius steigt das Sterberisiko, da die heißen Sommertage gerade den älteren Menschen ziemlich zu schaffen machen. Das kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen, denn extreme Hitze kann das Herz-Kreislaufsystem und insbesondere den Flüssigkeitshaushalt negativ beeinflussen“, warnt er.
Der Mediziner leitet seit 2008 als Chefarzt das Zentrum für Akutgeriatrie und Geriatrische Rehabilitation am St. Marien-Hospital Lüdinghausen. Er ist Facharzt für Innere Medizin und Klinische Geriatrie. Seine Tipps für die Hitzetage: „Ältere und kranke Menschen müssen vor der Hitzewelle geschützt werden. Vorräte an Flüssigkeit und Ventilatoren sollten zu Hause sein. Nicht zu vergessen, dass bei hohen Temperaturen die Gefahr von Stürzen, Austrocknung, Verwirrtheit und Kreislaufproblemen bis hin zum Kreislaufstillstand erhöht ist“, so der Facharzt.
Arzt rät, besonders gut auf Alarmzeichen zu achten
Wasser sei das A und O bei Hitze, das gelte für Jung und Alt, wobei ältere Menschen besonders auf ihren Flüssigkeitshaushalt achten sollen, denn mit dem Alter steige die Gefahr eines Wassermangels. Die Ursachen liegen in einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr bei Hitze und den gegebenenfalls größeren Flüssigkeitsverlusten. „Im Alter lässt oftmals das Durstempfinden nach und es wird weniger getrunken“, erklärt Dr. Marcus Ullmann und rät: „Viel trinken und leichte Kost zu sich nehmen. Beim Schwitzen verliert man auch Mineralien. Aktivitäten im Freien auf die kühleren Morgen- und Abendstunden legen.“
Plötzlich eintretende Schwäche, Fieber, heftige Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Schwindel sowie Übelkeit und Muskelkrämpfe sind Alarmzeichen. Dann sollte der Betroffene an einen kühlen Ort gebracht, mit feuchten Tüchern gekühlt und die Beine erhöht gelagert werden. Und dann ausreichend trinken – wenn keine Besserung eintritt, kann ein Arzt nötig sein. Das St. Marien-Hospital Lüdinghausen ist an sehr heißen Tagen darauf eingestellt, dass Patientinnen und Patienten mit hitzebedingten Symptomen wie Flüssigkeitsmangel und Kreislaufproblemen in die Notaufnahme gebracht werden.