Das Bürgerfreibad Selm liegt nur knapp 14 Kilometer vom Freibad Cappenberger See entfernt. Hier die Bürgerfreibad Selm gGmbH, die das Selmer Freibad trägt. Dort die Bädergesellschaft Lünen, unter deren Regie auch das Lüner Freibad läuft. Man könnte vermuten, dass die Bädergesellschaft Lünen so aufgestellt ist, dass der Betrieb der Bäder in Selms Nachbarstadt problemlos gestemmt werden kann. Zumindest was die Personaldecke betrifft.
Irrtum. In Lünen ist im Freibad am Cappenberger See bereits zum 19. August das Saisonende verkündet worden. Die Bädergesellschaft Lünen hatte der Redaktion mitgeteilt, dass die Freibadsaison am Cappenberger See aufgrund von Personalausfällen eher als geplant beendet werden müsse. Der letzte Badetag war der Freitag, 18. August. Die Personalausfälle bedingen sich durch einen hohen Krankheitsstand beim Bäderpersonal, hieß es von Seiten der Bädergesellschaft.
Nun ist die Bädergesellschaft Lünen auch für das Hallenbad LippeBad im Lüner Zentrum zuständig und kann laut eigener Aussage bei solchen Krankheitsausfällen den Parallelbetrieb des Freibades und des Hallenbades nicht aufrecht erhalten.
Solche Nöte hat die Bürgerfreibad Selm gGmbH nicht. Sie ist einzig und allein für den Betrieb des Selmer Freibades an der Badestraße zuständig. Aber personell ist die gGmbH sicher nicht auf Rosen gebettet. Kann solch ein vorzeitiges Schließungsszenario wie in Lünen in Selm auch passieren?

Wir haben bei der Bürgerfreibad Selm gGmbH nachgefragt. Geschäftsführer Markus Jungeilges ist derzeit im Urlaub, gibt der Redaktion aber den Tipp, Steffen Lorscheider zu kontaktieren, den Vorsitzenden des Freibad-Fördervereins. Der Verein ist zu 95 Prozent an der Bürgerfreibad gGmbH beteiligt (die Stadt Selm zu fünf Prozent). Lorscheider ist also ein kompetenter Ansprechpartner.
Also: Wie ist das mit dem Schließungsszenario à la Lünen? „Nach derzeitigem Stand haben wir die Personalsituation abgedeckt“, erklärt Lorscheider. „Deshalb ist nach derzeitigem Stand keine Verkürzung der Saison wegen Personalmangels in Sicht.“
Es könne natürlich immer jemand krank werden. „Wir sind personell ja sehr dünn aufgestellt, allein schon aus Kostengründen. Aber wir sind froh, wenn wir noch ein paar schöne Sommertage mitnehmen können.“ Normalerweise ende die Freibadsaison in Selm Mitte/Ende September.
Eine Erweiterung der Öffnungszeiten könnte sich ergeben, wenn innerhalb der großen Sanierung des Selmer Freibades, die auch mit Bundesmitteln finanziert werden soll, eine Warmwasseraufbereitungsanlage eingebaut werden kann. Nach ersten Plänen war dann geplant, das Freibad Selm zwei Monate länger als bisher - also von April bis Oktober - zu öffnen. „Wir hoffen, dass wir die Warmwasseraufbereitung mit unterkriegen“, erklärt Steffen Lorscheider. „Aber die Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Aber wenn, dann ist die Ausweitung der Öffnungszeiten vorrangiges Ziel. Ob das von April bis Oktober sein wird, weiß niemand derzeit. Auf jeden Fall wollen wir dann früher anfangen und später aufhören.“
Öffnungszeiten und Preise
Wer den Rest der Freibadsaison in Selm noch nutzen möchte, sollte unter anderem die Öffnungszeiten beachten.
Öffnungszeiten:
- Montags bis freitags 14 bis 19 Uhr;
- Samstags und sonntags: 10 bis 19 Uhr.
- Frühschwimmen: Montags, mittwochs, freitags 7 bis 9 Uhr.
- Die aktuellen Öffnungszeiten sind abhängig von der Wetterlage.
Die Eintrittspreise:
Einzelkarte Tag:
- Erwachsene 5 Euro;
- Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren: 3 Euro;
- Familie, also 5 Personen aus einem Haushalt, davon höchstens zwei Erwachsene (Personen über 17 Jahre): 3 Euro.
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