Borker äußern Ideen für die Zukunft ihres Stadtteils
Bürgerversammlung als Ideen-Quelle
Rund 100 Borker, darunter 90, die schon seit 20 Jahren oder länger in Bork leben, haben Mittwochabend im Feuerwehrgerätehaus über die künftige Entwicklung ihres Ortsteils diskutiert. Das Stichwort lautet Integriertes Handlungskonzept (IHK). Dieser Abend war dabei der Auftakt. Worum ging es und wie lief er ab?
Stadtplaner Olaf Kasper moderierte den Abend, der unter der Überschrift Zukunftsmarkt stand. An vier Stellwänden im Raum wurden drei Teilbereiche, die Themeninseln, vorgestellt: die Hauptstraße, der Markt und der Ostwall mit dem Nahversorgungszentrum und dem Adenauerplatz auf der anderen Straßenseite. Zwei weitere Veranstaltungen dieser Art soll es geben – und am Ende, vor den Sommerferien 2016, soll das Konzept abgeschlossen sein. Zweiter Schritt ist im Frühjahr eine Stadtteilwerkstatt mit konkreten Ideen. Vor den Sommerferien 2016 soll ein Projektmarkt als Abschlussveranstaltung dienen. Parallel wird es Fachgespräche mit der Verwaltung und weiteren beteiligten Akteuren geben.
Am Mittwochabend Abend ging es also um Ideen: An den Themeninseln wurde gleich auch munter diskutiert.
Die drei Themeninseln und ihre Inhalte
(1) Da sprach ein Borker davon, dass der Markt gar nicht das Zentrum und das Gesicht von Bork sei – einer Bebauung stünde er positiv gegenüber. Wenn aber der Markt bebaut würde, sei es wichtig, einen anderen Platz als Marktplatz zu nutzen. Ihm sei die Hauptstraße wichtig. Auf dieser Achse bis zum Amtshaus müsse man Borks Zentrum entwickeln. Viele Borker sprachen sich für preiswerte Bebauung für junge Familien aus. Andere waren für die Erhaltung des Platzes. Und immer wieder ging es um die Erhaltung und Schaffung von Parkraum.
(2) An der Themeninsel Hauptstraße stand Olaf Kasper und brachte sich in die Gespräche ein. Was geschieht mit den Immobilien, die die Stadt inzwischen gekauft hat? Wie entwickelt man hier Einzelhandel? Wo entstehen Anlaufpunkte für Gesundheitsdienstleistungen? Und wie kann man den Straßenverkehr hier weiter beruhigen oder gar aus dem Ortskern heraushalten? Die Polizeischule sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – aber warum müssen die Studenten, die zum Teil in Bork selbst wohnen, im Ortskern parken oder ihn durchfahren? Olaf Kasper selbst brachte die Idee zur Sprache, den Adenauerplatz zu öffnen und den Verkehr hier als „Shared Space“, also geteilte Zone zu regeln: Fußgänger und Autoverkehr teilen sich einen Bereich, mit Vorrang für Fußgänger und geringem Tempolimit für Autos. Auch eine Einbahnstraßenregelung brachten mehrere Borker als Idee zur Sprache.
(3) An der Themeninsel Ostwall ging es derweil um die Bebauung jenseits der Bundesstraße: Wenn Lidl und Rossmann kommen (Baubeginn ist laut Aussage von Bürgermeister Mario Löhr 2016), wie kann eine Zwischenbebauung entlang der Netteberger Straße aussehen? Hierzu hatte sich Raumplanerin Jasmin Sowik aus Dortmund, eine zweiwöchige Praktikantin der Stadtverwaltung, im Oktober intensiv Gedanken gemacht. „Sie war eine große Bereicherung“ , berichtete Planungsamts-Leiter Wolfgang Händschke. Sie zeichnete Pläne, nahm Senioren-Wohnen an der Netteberger Straße auf, aber plante auch Grundstücke als Zwischenbebauung auf dem jetzigen Acker. Die Situation am Adenauerplatz zu öffnen und einen Platz mit mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen, war hier auch zentrales Thema.
Am Ende trugen die Moderatoren und Themenpaten um Olaf Kasper die Anregungen im Plenum zusammen. Was realisiert wird, ist offen – dass es viele Ideen, aber auch unterschiedliche Ansprüche gibt, ist nun klarer denn je.
FOTOSTRECKE
Bildergalerie
Bürger diskutieren die Entwicklung Borks
Wohin geht es mit Bork in Zukunft? Das war Thema am Mittwochabend bei einer Auftakt-Bürgerveranstaltung zum Integrierten Handlungskonzept, in dem die Ideen der Planer, der Politik, der Stadt-Verwaltung und der Bürger zusammengetragen werden sollen. 100 Borker folgten der Einladung - "eine große Beteiligung, wie wir sie eigentlich nur aus Bork kennen", so Planungsamts-Leiter Wolfgang Händschke. Die Bilder des Abends.
Es gibt drei Schritte der Planung:
(1) Positionsbestimmung: Wo stehen wir? Was sind Stärken und Schwächen, wo sind Potenziale?
(2) Leitbild und Ziele: Wo wollen wir hin?
(3) Handlungskonzept: Was tun wir?
Es gibt drei Veranstaltungen, an denen Bürger direkt beteiligt werden:
(1) Zukunftsmarkt – das war die oben geschilderte Veranstaltung.
(2) Im Frühjahr: Stadtteilwerkstatt mit Konkretisierung der Ideen.
(3) Vor den Sommerferien 2016: Projektmarkt als Abschlussveranstaltung.
Parallel gibt es Fachgespräche mit der Verwaltung, der Politik, den Stadtplanern und weiteren beteiligten Akteuren. Im Sommer 2016 soll das Konzept fertig sein.