Die Stele auf dem Campus in Selm steht bereits seit Anfang Februar 2022. Sie liefert nicht nur Informationen über Barbarossa, sondern auch über seinen Paten Otto. Am Mittwoch (23.2.) wird sie feierlich eingeweiht.

© Claus Gerdel/Rotary

Barbarossa und Otto: Selm begeht am Mittwoch Feiertag mit viel Prominenz

rnFeierstunde

Ob Bürgermeister, Landrat, Bundestagspräsident a. D. oder Ministerin: Alle werden sich am Mittwoch (23. 2.) auf dem Campus versammeln - im Andenken an zwei Männer, die vor 900 Jahren lebten.

Selm

, 23.02.2022, 09:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kaiser Friedrich Barbarossa und Otto von Cappenberg standen sich nahe - damals, im 12. Jahrhundert. Der Staufer-Kaiser war schließlich der Patensohn des zweitgeborenen Grafen aus Westfalen und späteren Propst. Von dem ersten sind die Geschichtsbücher voll: von seinen Kämpfen gegen das mächtige Mailand, die Auseinandersetzung mit seinem Vetter Heinrich den Löwen und von seinem unerwarteten Tod auf dem Kreuzzug - nicht durch die Hand des Feindes, sondern durch Ertrinken. Von Otto von Cappenberg ist dagegen deutlich weniger zu erfahren. Das soll sich ab diesem Mittwoch (23. 2.) ändern - zumindest für alle, die nach Selm kommen.

Gottesdienst beginnt am Mittwoch um 8 Uhr

Der Tag, der ganz im Andenken an die beiden Männer des Hochmittelalters steht, beginnt da, wo die Geschichte greifbar wird: in der romanischen Stiftskirche Cappenberg. Um 8 Uhr beginnt dort zum 851. Jahrestag von Otto von Cappenberg ein Gedenkgottesdienst. Pater Joachim Hagel wird die Messe halten und an seinen Ordensbruder von einst erinnern. Otto ist genauso wie sein Bruder Gottfried von Cappenberg in den damals gerade gegründeten Orden eingetreten, dem auch Pater Joachim angehört: die Prämonstratenser. Die adeligen Brüder schenkten damals dem neuen Orden ihren gesamten Besitz inklusive der Familienburg - dem heutigen Schloss Cappenberg. Da war genau vor 900 Jahren - im selben Jahr, in dem sie auch den Grundstein für die Stiftskirche legen ließen.

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Besucher der Stiftskirche sind aber nicht nur Otto von Cappenberg nahe, sondern auch Barbarossa. Obwohl niemand weiß, ob auch der je in Cappenberg oder Selm war. Fest steht aber, dass ein goldenes Kunstwerk dort zuhause ist, das die internationale Erinnerung an den Staufer bis heute prägt: der sogenannte Barbarossakopf - das kostbarste Stück des Kirchenschatzes.

Rotarier haben Initiative vor Jahren begonnen

Der Selmer Rotary Club hat sich nach ihm benannt: Kaiser Barbarossa. Die Rotarier haben seit Jahren auf das Jahr 1122 hingearbeitet: dem Geburtsjahr Kaiser Barbarossas und ebenfalls das Jahr, in dem die Burg Cappenberg Kloster wurde. Sie weisen auf die Verbindung zwischen Otto und seinem Patensohn hin - und zwischen Cappenberg und Selm. Dennoch wird an diesem Mittwochmittag vom Bundestagspräsidenten a. D., Norbert Lammert, etwas eingeweiht, das bald Eingang in die Reiseführer der Region finden wird: die nördlichste Staufer-Stele Deutschlands. Sie steht auf dem neuen Campus-Platz.

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Zwischen Gottesdienst und Einweihung findet ein Festprogramm im Bürgerhaus Selm statt. Zahlreiche Limousinen werden vorfahren: nicht nur mit Festredner Lammert, sondern auch mit Heimat-Ministerin Scharrenbach und Gästen aus Politik und Gesellschaft der Region.

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