
© Sylvia vom Hofe (Archiv)
Bahnhof in Bork: Wann hat das Parkchaos ein Ende?
Bork
Politik, Verwaltung und vor allem Pendler haben das Problem schon lange auf dem Schirm: Aber wann verändert sich denn nun etwas an der Parksituation für Autos und Radfahrer am Borker Bahnhof?
Die Antwort auf die Frage an den damaligen Bürgermeister-Kandidaten Thomas Orlowski, was er in den ersten 100 Tagen im Amt „unbedingt“ erreichen wollen würde, war deutlich. Bei der RN-Diskussion zur Stichwahl im September 2020 sagte er: „Ich hatte immer gesagt: Cappenberg und Bork sind jetzt dran. Der Bahnhof - da haben wir jetzt die Förderung. Ich würde das relativ schnell zusammen mit dem Ortsmittelpunkt auf den Weg geben.“
Der Kandidat von damals ist mittlerweile Bürgermeister. Und das auch schon länger als die besagten 100 Tage. Am Bahnhof in Bork hat sich - sichtbar zumindest - allerdings noch immer nichts getan. Das Parkchaos - so bezeichnen es Pendler - ist also weiterhin ein Problem. Nicht nur die Pendler, sondern auch Verwaltung und Politik wissen, dass es vor Ort mehr Platz zum Parken geben muss. Sowohl für Autos als auch für Fahrradfahrer. Entsprechend steht es auch im sogenannten Integrierten Handlungskonzept für Bork - also in dem Masterplan für den Ortsteil, den die Stadt im Jahr 2016 hatte ausarbeiten lassen.
Ball liegt beim Land NRW
Anders als offensichtlich im September von Thomas Orlowski angenommen, gibt es aber nach wie vor ein Problem mit der Förderung, bevor mit dem Umbau begonnen werden kann. Das hat die Stadt jetzt auf Anfrage der Redaktion bestätigt. „Zurzeit fehlt die Zusage von nötigen Fördermitteln“, erklärt Stadtsprecher Malte Woesmann. Heißt: „Der Baustart ist daher nicht abzusehen.“
Damit ist eigentlich alles auf dem gleichen Stand wie in den vergangen Jahren. Der sprichwörtliche Ball liegt beim Land NRW, wie die Stadt Selm erklärt: „Leider verzögert sich die Förderzusage des Landes. Darauf hat die Stadt Selm keinen Einfluss.“
Das Verfahren, um die Förderung bewilligt zu kriegen, ist zweistufig, wie Malte Woesmann weiter erklärt. „Im vergangenen Jahr wurde eine Maßnahmenanmeldung gemacht. Dafür liegt bisher keine schriftliche Zusage vor. Die Entscheidung darüber liegt derzeit beim Land NRW. Sobald eine Zusage vorliegt, kann der Förderantrag gestellt werden.“
Fahrradparkhaus soll am Bahnhof gebaut werden
Die geplanten Baukosten liegen bei 1,2 Millionen Euro. Gefördert werden sollen davon bis zu 90 Prozent. Entstehen sollen am Borker Bahnhof 74 Parkplätze. Eine Fläche dafür hat die Stadt bereits vor einigen Jahren erworben - sie hat einen Größe von 2820 Quadratmetern. Außerdem soll ein Fahrradparkhaus entstehen - mit circa 100 Plätzen im Haus und 25 Fahrradparkplätzen außerhalb. „Eine konkrete Planung gibt es noch nicht, es wird sich allerdings an dem Fahrradparkhaus am Bahnhof Beifang orientieren“, erklärt Malte Woesmann.
Bevor das Realität wird, heißt es aber weiter: warten. Auch für den neuen Bürgermeister, der es im September so eilig hatte mit dem Projekt. Weiterhin, so sagt er, sei ihm die Entwicklung in den Ortsteilen ein großes Anliegen. „Der Bahnhof Bork als eines der Eingangstore zur Stadt ist dort ein Baustein. Zum einen, weil damit die jetzige Parksituation geregelt wird. Zum anderen wird es ein Angebot für Radfahrende geben. Jedoch sind wir bei dem konkreten Projekt Bahnhof Bork auf die Fördermittelzusage des Landes angewiesen“, erklärt auch er.
Er macht aber weiter Hoffnung, dass es bald losgehen könnte: „Unabhängig von der hoffentlich bald eingehenden Zusage werden wir parallel die Planungen weiter konkretisieren. Das versetzt uns in die Lage, zeitnah nach Fördermittelzusage mit dem Projekt zu starten.“
Ich mag Geschichten. Lieber als die historischen und fiktionalen sind mir dabei noch die aktuellen und echten. Deshalb bin ich seit 2009 im Lokaljournalismus zu Hause.
