Übergang am Campus in Selm: Zögern ist unverantwortlich Muss erst ein Unfall geschehen?

Ausschuss zögert bei Lösung für Campus-Übergang: Muss erst Unfall geschehen?
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Arndt Brede

Der Übergang vom Campus Nord zum Campus am Sandforter Weg ist ungewöhnlich in Selm. Ein Stangenwald und eine kleine Hecke signalisieren: Hier ist ein Übergang. Beziehungsweise: Sie sollen das signalisieren. Wer dort mal eine Zeit verbringt, wird erkennen, dass die Gestaltung des Übergangs - ohne farbliche Markierung, ohne Zebrastreifen, ohne andere „Barrieren“ - eher zum Überqueren einlädt. Denn der Übergang sieht so aus, als ob er zum Campus gehört. Er hat eher Platzcharakter. Und da auf dem Campus meist keine Autos fahren, werden vor allem jüngere Kinder - ob zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs - auf dem Übergang auch keine Fahrzeuge vermuten. Und das kann fatal sein.

Denn nicht alle Autos auf dem Sandforter Weg fahren vorschriftsmäßig Tempo 30. Mal abgesehen davon, dass auch Tempo 30 an der Stelle zu schnell ist, um rechtzeitig zu reagieren, wenn jemand an der Stelle den Sandforter Weg überquert. Unbestritten ist: Querende Radfahrer und Fußgänger müssen sich vergewissern, dass sie tatsächlich den Sandforter Weg überqueren können. Aber muss denn erst ein Unfall geschehen, bis adäquate Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit und zur Minimierung von Gefahren ergriffen werden?

Der Fachausschuss hat eine Vorentscheidung verschoben, weil einige Politiker abwarten und die Situation beobachten wollen. Gegen eine Variante sein? Das ist okay. Aber noch weiter abzuwarten, ist unverantwortlich.