Apotheker gehen auf die Straße Wenn das kein Grund zur Beunruhigung ist!

Apotheker streiken: Wenn das kein Grund zur Beunruhigung ist!
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Benedikt Iwen

Dort, wo ich bisher gewohnt habe, in Oberaden und Gelsenkirchen, gab es in unmittelbarer Umgebung sogar zwei gegenüberliegende Apotheken auf einer Straße. Die Regierung sollte den bundesweiten Apotheker-Streik am Mittwoch (14. Juni) ernst nehmen. Ansonsten werden aus zwei Apotheken auf einer Straße bald vielleicht nur noch eine oder gar keine mehr. Ältere oder kranke Menschen müssen dann mühsam weite Wege auf sich nehmen, um nach stundenlangem Sitzen beim Hausarzt das verschriebene Medikament abzuholen.

Streiks sind lästig, aber wichtig. Sie sind ein Handlungssignal. Vor allem, wenn es um die Menschen geht, die für unsere Gesundheit verantwortlich sind.

Schließlich weiß man immer erst, was man hatte, wenn es mal nicht mehr da ist. Wir können froh sein, dass am Mittwoch insgesamt drei Apotheken in Lünen, Werne und Unna wenigstens eine Notversorgung gewährleisten.

In Selm gibt es hingegen keinen Notdienst. Bürger, die täglich zur Apotheke gehen, bekommen dann schon mal ein Gefühl dafür, wie es zukünftig aussehen könnte.

Man kann die Regierung sicher nicht für alles verantwortlich machen. Welche Branche leidet derzeit nicht unter Lieferengpässen? Damit viele Apotheken nicht immer weiter in finanzielle Nöte geraten, ließe sich beispielsweise aber bestimmt an den seit langer Zeit gleichbleibenden Margen für verschreibungspflichtige Medikamente etwas ändern. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

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