Mehr als 13 Hektar misst das Grundstück an der Werner Straße, das der Bremer Sanitärgroßhändler Cordes und Graefe gekauft hat. Ein großer Teil der Fläche ist inzwischen bebaut mit einem neuen Logistikzentrum. Auch wenn der Betrieb erst im Dezember 2023 aufgenommen wird, gibt es schon jetzt Erweiterungspläne. Von vorne herein stand indes fest, dass die Gebäude, die ursprünglich auf der Fläche standen, verschwinden werden. Bei dem Bauernhaus westlich des riesigen Areals war es an diesem Donnerstag (30.11.) so weit, als der Abbruchbagger aus Lippetal im Kreis Soest anrollte.
Das mehrfach umgebaute landwirtschaftliche Anwesen ist rund 150 Jahre alt. Zuletzt stand es leer. Fast zumindest. Denn die Bauarbeiter hatten am Donnerstag zahlreiche Nutzungsspuren entdeckt von Menschen, die sich offenbar ohne Schlüssel Zugang verschafft hatten zu dem Haus. Damit ist jetzt Schluss. Schon gegen 13 Uhr, also etwa zwei Stunden nach Beginn der Arbeiten, fiel der östliche Giebel des Backsteinhauses krachend in sich zusammen.
Spätestens zum Wochenende soll der Abbruch abgeschlossen sein. Dann wird der Blick der Verkehrsteilnehmer, die über die Werner Straße stadtauswärts fahren, ohne Ablenkung auf das großflächige Logistikzentrum fallen. „Die Durchführung des Bauvorhabens würde das Landschaftsbild maßgeblich verändern“ war bereits in der Begründung des Bebauungsplans „Östliche Erweiterung des Industriegebietes Werner Straße“ nachzulesen: keine Übertreibung.

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