3,3 Millionen Euro für Freibad Selm Stadt plant jahrelange Sanierung in Modulen

3,3 Millionen Euro für Freibad: Stadt plant jahrelange Sanierung in Modulen
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Selm bekommt 2,97 Millionen Euro vom Bund für die Sanierung des Bürgerfreibads. Die Stadt muss noch einen Eigenanteil von 10 Prozent (0,33 Millionen) dazu geben, sodass insgesamt 3,3 Millionen Euro für die Sanierung des fast 100 Jahre alten Freibads zur Verfügung stehen. Jetzt will die Stadt gemeinsam mit der Eigentümerin Bürgerfreibad Selm gGmbH sorgfältige Pläne machen. Denn das Budget darf nicht überschritten werden.

Vor wenigen Tagen hat die Stadt Selm die Förderzusage des Bundes aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen des Sports“ erhalten, meldet Stadtsprecher Malte Woesmann. Im November 2022 hatte die Stadt einen Antrag eingereicht.

Zunächst waren die Fördermittel für die Sanierung des Hallenbads bestimmt gewesen. Dessen Umbau würde aber weitaus teurer werden. Kosten von 7,6 Millionen Euro hatten ein Architektenbüro und eine Immobilienbüro ausgemacht. Ein Neubau würde gar 12 bis 13 Millionen kosten. Der Rat beauftragte die Stadt Selm daraufhin, zu prüfen, ob die zugesagten Fördermittel nicht für das Freibad verwendet werden könnten.

„Sinnvolles Sanierungskonzept“

Nun ist die Zusage da und mit ihr eine „große Verantwortung“, heißt es von der Stadt. Die bereitgestellten Steuermittel sollen im Sinne der Bürger und Bürgerinnen für ein „zukunftsorientiertes Freizeit- und Sportangebot“ eingesetzt werden. „Neben den formalen Zwängen, die die Fördermittelzusage mit sich bringt, gilt es auch ein sinnvolles und für alle tragbares Sanierungskonzept aufzustellen“, heißt es von Seiten der Stadt Selm.

Das Selmer Freibad wurde 1929 gebaut. Zuletzt wurde es 1993/94 umfassend saniert. Damals wurde die Edelstahlbecken und die große Rutsche eingebaut. Auch die technischen Anlagen wurden vor 30 Jahre erneuert. Seit zehn Jahren betreibt die Bürgerfreibad gGmbH das beliebte Freibad. Mit ihr will sich die Stadt bei der Sanierung eng abstimmen.

Zehn Jahre schon kümmert sich Geschäftsführer Markus Jungeilges um das Freibad Selm.
Zehn Jahre schon kümmert sich Geschäftsführer Markus Jungeilges um das Freibad Selm. Die letzte umfassende Sanierung ist sogar schon fast 30 Jahre her. © Laura Schulz-Gahmen

Mehr als die jetzt bereitgestellten 3,3 Millionen Euro darf die Sanierung nicht kosten. „Denn weder die Betreibergesellschaft noch die Stadt oder der Förderverein können zusätzliche finanzielle Mittel aufbringen“, teilt die Stadt mit. Daher soll das Sanierungsprogramm modular mit Umsetzungsprioritäten aufgestellt werden. So können im Zweifelsfall einzelne Sanierungsbausteine gestrichen werden.

Angedacht ist, bei der Sanierung die Aufbereitungs-, Filter- und Chlorgasanlagen zu erneuern. Auch konnte eine Wassererwärmungsanlage aufgebaut werden. Damit könnte die Freibadsaison um zwei Monate verlängert werden und dann von Anfang April bis Ende Oktober dauern, hieß es im Sportausschuss im Dezember. Auch Umkleiden, Toiletten und Duschen könnten saniert werden.

Startpunkt für Bauarbeiten unklar

In den nächsten Wochen soll die Planung der Sanierungsbausteine beginnen, heißt es von der Stadt Selm. „Diese Diskussion soll ausreichend Platz bekommen, um möglichst viele verschiedene Interessen aller Beteiligten zu befriedigen“, teilt Stadtsprecher Malte Woesmann mit. Danach werden Fachplanungen sowie ein Sanierungszeit- und -kostenplan erstellt. Auch dafür werden sich die Beteiligten ausreichend Zeit nehmen, damit es in der anschließenden Bauphase nicht zu bösen Überraschungen bei den Kosten und der Bauzeit kommt, so Woesmann. Ob die ersten Bauarbeiten vielleicht noch in diesem Jahr starten können, dazu könne er noch nicht sagen, so der Stadtsprecher.

Die Betreibergesellschaft wird versuchen, möglichst alle Sanierungsmaßnahmen außerhalb der Badesaison umzusetzen. Daher, schätzt die Stadt, werden wohl einige Jahre vergehen, bis die Selmer im sanierten Freibad ihre Bahnen ziehen können.

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