Rund zwei Stunden dauerte die Diskussion um die Zukunft der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule. In einer gemeinsamen Sitzung rangen Schul- und Bauausschuss des Rates darum, wie die Schule am Holzener Weg zukunftstauglich umgebaut werden soll.
Am Ende gab es nur eine halbe Entscheidung. Zwei von vier Varianten, die eine Planerin vorgestellt hatte, blieben übrig. Nun soll der Finanzausschuss das Thema noch einmal bewerten. Denn egal wie ausgebaut wird, es geht um viel Geld.
Vier Planungsvarianten
Die vier Planungsvarianten unterschieden sich vor allem darin, wie viel vom bestehenden Gebäude man weiter nutzen könne. Sie reichten von einer Sanierung im Bestand mit einigen Anbauten bis zur Errichtung eines neuen Gebäudes auf dem bestehenden Grundstück.
Schule wünscht Neubau
Letzteres ist der Wunsch der Schulkonferenz. Für die meldete sich Schulleiterin Eva Brinkmann zu Wort: „Wir haben gestern lange mit Lehrerkonferenz und Schulkonferenz zusammen getagt.“ Dabei spreche man sich eindeutig für den Neubau aus. Die anderen Konzepte erschweren für die Schüler die Wege zu den Klassenräumen und würden keine inklusive Schule ermöglichen. Vor allem sei aber das Raumprogramm in den anderen Konzepten nicht umsetzbar.
Für den Neubau spreche auch die Tatsache, dass man das neue Gebäude auf dem Schulgelände so errichten kann, dass ein Großteil der alten Gebäude stehen bleiben kann, bis der Neubau steht. Dadurch müssen Schüler und Lehrer seltener umziehen. Außerdem hieß es in der Erklärung der Lehrer, Eltern und Schüler: „Wir erachten die Konzepte eins bis drei als nicht nachhaltig.“

Das sah Fachfrau Wibke Evert allerdings anders: „Je mehr vom alten Gebäude stehen bleiben könne, desto nachhaltiger werde gebaut. Denn für die Erstellung von Tragwerk und Beton verbrauche man viel CO2. Und Energiestandards seien auch bei einer Sanierung erreichbar. „Wir würden auch die Gebäudehülle erneuern und nur den Rohbau stehen lassen.“
Doch die Nachteile, die durch das Flickwerk entstehen, wenn man möglichst viel vom alten Gebäude stehen lässt, überzeugten die Mitglieder der beiden Ratsausschüsse. Sie strichen die Varianten, die relativ viel alte Gebäudekörper nutzen wollen, aus ihren Überlegungen.
63 Millionen für Neubau
Und dann ist da noch das Thema Finanzen: Denn die Baukosten und auch die Finanzierungskosten steigen. Die heute angenommenen Baukosten reichen von 49,7 Millionen Euro für die verworfene Sparvariante bis zu 63,4 Millionen für den Neubau.
Geht man von einer optimistischen Zinsentwicklung von 2,5 Prozent über den gesamten Finanzierungszeitraum aus, bedeutet das für die beiden verbliebenen Konzepte eine Zinsbelastung ab 2028 von rund 1,2 (Ausbau-Variante) bis 1,5 Millionen Euro in der Neubauvariante.
Ob am Ende tatsächlich eine der beiden Varianten, so wie sie jetzt gezeichnet sind, gebaut wird, ist fraglich. „Bei der Albert Schweitzer Grundschule sind wir mit Sanierung rein- und mit Neubau rausgegangen, wir sind also weiterhin sehr flexibel“, betonte Stadtplaner Christian Vöcks.
Rat entscheidet am 30. November
Bis zur endgültigen Entscheidung, wie man weiterbaut, wird nun noch einmal ein Monat ins Land gehen. Denn der Rat der Stadt, der endgültig über das Thema entscheidet, tagt erst wieder am 30. November. Danach muss man sich auf die Suche nach einem Architekten machen.
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