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U18-Wahl in der Schwerter Innenstadt: Zwei Parteien beim Wahlergebnis nur knapp auseinander
Bundestagswahlen
Wer am 26. September noch zu jung für die Bundestagswahl ist, konnte am Freitag in der Schwerter Fußgängerzone bereits seine Stimme bei der U18-Wahl abgeben. Am Abend kam das Ergebnis.
Dass die junge Generation alles andere als politikverdrossen ist, haben die letzten Jahre mit Bewegungen wie Fridays for Future und Black Lives Matter gezeigt. Unter Achtzehnjährige haben jedoch weiterhin nicht das Wahlrecht bei den Bundestagswahlen.
Um jungen Menschen dennoch eine Stimme zu verschaffen, fand nun bundesweit die U18-Wahl statt. Auch in der Schwerter Innenstadt konnte am Freitag (17.9.) gewählt werden.
U18-Wahl erstmalig in Schwerte
Dass die U18-Wahl nun erstmalig in Schwerte stattfand, hängt auch mit der Pandemie zusammen: Zu sehen, wie sehr die jüngere Genration in dieser Zeit vernachlässigt wurde, habe dazu motiviert, auch die Stimmen der Schwerter Jugend aufzugreifen.
Auch Pascal Matuszczak vom Diakonischen Jahr unterstützt die Initiative. Gerade in einer alternden Gesellschaft sei es wichtig, auf die Stimmen der Jugend zu hören. Mit Blick auf die Ergebnisse der vergangenen U18-Wahlen zeige sich zwar, dass die Unterschiede nicht gewaltig seien. Jedoch werde beispielsweise deutlich weniger Rechts gewählt.

Die Stimmzettel wurden in einer Urne gesammelt – wie bei der richtigen Bundestagswahl. Auch eine Wahlkabine war aufgebaut. © Klara Loser
Auf die Ergebnisse der diesjährigen Wahl sei er nun natürlich sehr gespannt, sagte er am Freitagnachmittag. Am Abend dann wurde das Ergebnis für den gesamten Kreis Unna verkündet.
Jugendparlament begeistert von Aktion
Die Mitglieder des Jugendparlaments vom RTG waren ebenfalls am Stand zu Gast. Insbesondere während der Pandemie hätten sie sich sehr von der Politik vergessen gefühlt, erzählt Zsofia Mierka. Die Achtklässlerin und Parlamentssprecherin befürwortet die Aktion.
Obwohl das Jugendparlament bereits einige Aktionen und Initiativen durchsetzen konnte, fehlte es dennoch oftmals an Anerkennung in der Politik.
Auch Vertreter aus der Politik besuchten das provisorische Wahllokal an der Mährstraße, darunter Barbara Stellmacher, Schwerter Ratsmitglied der Grünen, Lars Herbold, Bundestagskandidat für die europaweite Partei Volt, und Hubert Hüppe, Bundestagskandidat für die CDU.
Insgesamt zeigten sich die Veranstalter zufrieden mit der Beteiligung. Um 15 Uhr hatten bereits zwischen 70 und 80 Kinder und Jugendliche einen Stimmzettel ausgefüllt. Dabei sei es vor allem wichtig gewesen, die Kinder auf der Straße anzusprechen.
Grüne vorn, SPD knapp dahinter
Und wie sieht nun das Ergebnis der Wahlen im Kreis Unna aus? Wie aus einer Pressemitteilung vom Diakonischen Jahr am späten Freitagabend hervorgeht, wählten junge Menschen unter 18 Jahren im Aktionszeitraum vom 13. bis zum 17. September im Kreis Unna mehrheitlich das Bündnis 90/Die Grünen.
Die Grünen konnten mit 22,4 Prozent die meisten Stimmen für sich gewinnen. Die weiteren Ergebnisse gliedern sich wie folgt: SPD 21,1 Prozent, CDU 17,2 Prozent, FDP 17,0 Prozent, Die Linke 5,2 Prozent. Die restlichen 17,1 Prozent verteilen sich auf 14 Parteien mit einem Anteil zwischen 4,6 und 0,2 Prozent.
Wählen durften alle unter 18-Jährigen in Wahllokalen in Bergkamen, Lünen, Unna, Bönen, Holzwickede und Schwerte. Gewählt wurde unter realen Bedingungen. In Wahlkabinen konnten die jungen Wählerinnen und Wähler ihre Kreuze machen. Die Wahlzettel wurden dann in einer Wahlurne gesammelt.