Wildunfälle: Hier sollten Schwerter vorsichtig fahren
Jäger warnen
Autofahrer aufgepasst! Die Gefahr durch querende Wildtiere ist in diesen Tagen besonders groß. Wir haben bei Förstern nachgefragt, wo in Schwerte die Unfallgefahr besonders groß ist.

Auf der Roten-Haus-Straße in Richtung Iserlohn kommt es, so Hegeringleiter Dietrich Junge, häufiger zu Wildwechseln. © Reinhard Schmitz
Wo in Schwerte muss ich vorsichtig sein?
Laut der Kreisjägerschaft ist vor allem auf Straßen zwischen Feldbereichen und Wäldern mit Wildwechsel zu rechnen. Aufpassen müsse man besonders in den Morgen- und Abendstunden. Das Warnschild „Achtung Wildwechsel“ weist ebenfalls auf querende Tiere hin.
Welche Straßen in Schwerte sind vom Wildwechsel besonders betroffen?
Die B236 in der Höhe des Freischützes ist laut Christoph Jendrusch, der als Förster für den Schwerter Wald verantwortlich ist, ein Unfallschwerpunkt mit Wildtieren. Vier Wildunfälle musste der Förster in diesem Jahr schon melden. „Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich viel höher“, sagte Christoph Jendrusch am Donnerstag auf Anfrage. Als Schwerpunkt für Wildwechsel sieht er ebenfalls die Bergstraße auf der nordöstlichen Seite des Waldes.
Gibt es noch weitere Schwerpunkte?
Ja, Dietrich Junge, Hegeringleiter der Kreisjägerschaft für Schwerte, kennt noch ein paar Straßen, an denen es häufiger zum Wildwechsel komme. Auf der Roten Haus Straße in Richtung Iserlohn sei zum Beispiel mit Wildwechseln zu rechnen, ebenso am Ohl. Auch auf der Ruhrtalstraße in Richtung Hagen sieht der Hegeringleiter die Gefahr von querenden Tieren.
Welche Tiere überqueren die Straßenseite?
Rot- und Schwarzwild – also Rehe und Wildschweine – seien, so Jendrusch, besonders häufig auf den Straßen anzutreffen. „Aber auch Fuchs, Hase, Dachs und andere Wildtiere überqueren von Zeit zu Zeit Straßen“, sagte der Förster. Obwohl Wildschweine bundesweit in diesem Jahr häufiger vorkommen, sind sie im Schwerter Wald übrigens kein Problem. Dies sei eher in der Region Ergste und Villigst der Fall, so der Förster.
Warum überqueren die Tiere die Straße?
Die Futtersuche ist laut Kreisjägerschaft der Hauptgrund, wenn Tiere die Straßen überqueren. Deswegen seien auch Straßen zwischen Feldern auf der einen und Wäldern auf der anderen Seite oft betroffen. Neben der Futtersuche hat der Wildwechsel im Herbst aber noch einen anderen Grund: „Die Wildtieren kriegen jetzt ihr Winterfell. Da sind die unruhig und wechseln gern mal die Straßenseite“, so Junge.
Was soll ich machen, wenn ein Tier plötzlich auf die Fahrbahn springt?
Von Brems- oder Ausweichmanövern raten sowohl Junge als auch Jendrusch ab. „Das gefährdet nur den Autofahrer selbst“, sagte Christoph Jendrusch. Stattdessen solle man vom Gas gehen, gegebenenfalls das Wild per Lichthupe warnen. Die Kreisjägerschaft gibt in ihrer Pressemitteilung eine klare Empfehlung. In der Mitteilung heißt es: „Trifft man auf wechselndes Wild, sollte man bremsen und das Lenkrad festhalten. Ruckartiges Ausweichen kann durch Kontrollverlust sehr gefährlich sein.“
Was mache ich, wenn ich einen Unfall mit einem Wildtier habe?
Neben der normalen Sicherung der Unfallstelle, müsse man, so die Mitteilung der Kreisjägerschaft, die Polizei verständigen. „In NRW ist man im Falle eines Unfalls mit Paarhufern, dazu zählen Reh, Mufflon, Wildschwein und Hirsch, sogar gesetzlich dazu verpflichtet“, heißt es in der Mitteilung weiter. Andernfalls begehe man nach dem Landesjagdgesetz eine Ordnungswidrigkeit.
Gibt es Maßnahmen gegen die Unfallgefahr durch Wildwechsel?
Ja, durch Aufkleber an den Leitpfosten, die das Licht der Scheinwerfer in die Richtung der Tiere werfen, könne das Wild abgeschreckt beziehungsweise gewarnt werden. „Für die Anbringung brauch man aber eine Genehmigung“, so Junge.