Monika Rosenthal setzt sich im ADFC für die Belange von Schwerter Radfahrern ein. Jetzt hat sie die ersten Schwerter Gefahrenstellen im Internet markiert.

© Bodo Brauer

App warnt vor Gefahrenstellen im Straßenverkehr: Hier wird es brenzlig

rnGefahr im Verkehr

Eine App soll davor warnen, wenn man sich einer gefährlichen Verkehrssituation nähert. Dazu sammelt die Seite „gefahrenstellen.de“ Hinweise. Auch für Schwerte gibt es erste Einträge – dank Fahrrad-Aktivistin Monika Rosenthal.

Schwerte

, 29.03.2021, 10:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sucht man „Interaktive Karte“ bei Google, bekommt man mehr als 37 Millionen Treffer. Wo gibt es wie viele Corona-Infektionen? Vor welchen schmutzigen Bahnhöfen sollte man sich hüten? Wo wurde ein seltener Vogel gesichtet?

Die Auswahl ist grenzenlos. In dieser Liste könnte man schnell eine interaktive Karte übersehen, die irgendwann zu einem sinnvollen Ergebnis führen könnte. Dabei geht es um Gefahrenstellen im Straßenverkehr.

Wissenschaftliches Projekt

Bei „gefahrenstellen.de“ handelt sich um ein Projekt der Rheinisch-Westfälischen Technische Hochschule Aachen (RWTH). Es wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert.

Nutzer können durch einen einfachen Klick auf eine Straßenkarte Gefahrenstellen markieren und ihre Markierung begründen. Die Funktionen sollen langfristig erweitert werden. Am Ende könnten Warnungen auf Basis der Hinweise ermöglicht werden.

Warnhinweise vom Smartphone

Wenn sich also in Zukunft ein Verkehrsteilnehmer einer Gefahrenstelle nähert, soll er über das Smartphone oder das Navigations-System darauf aufmerksam gemacht werden können, so der Plan der Hochschule.

Soweit ist es aber noch lange nicht. Die interaktive Karte ist noch jung. Für Schwerte gab es bis vor wenigen Tagen noch keinen einzigen Eintrag. Selbst Monika Rosenthal, Sprecherin des ADFC-Kreisverbandes Unna, kannte die Internetseite zunächst noch nicht.

Es gibt viele Gefahrenstellen in Schwerte

Sie geht davon aus, dass es nur deshalb noch keine Einträge für Schwerte gab, weil noch kein Schwerter auf diese Seite aufmerksam geworden ist. Denn Gefahrenstellen gebe es in Schwerte zur Genüge.

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In der Unfallstatistik der Polizei für das Jahr 2019 wurden zwei sogenannte Unfallhäufungsstellen genannt. Die eine war damals die Hagener Straße/Ecke Liethstraße, die andere die Bahnhofstraße an der Kreuzung zur Gasstraße.

Der ADFC (Allgemeine Deutsche Fahrradclub) kennt ungleich mehr Gefahrenstellen in Schwerte. „Ein lange Liste“, sagt Monika Rosenthal. Sie nennt nur ein paar Beispiele:

  • Bahnhofsunterführung – nicht nur Falschfahrer radeln hier gefährlich, wenn man mit dem Auto vor dem Bahnhof links einbiegt, dann hätten die Fahrradfahrer, die stadteinwärts fahren Vorfahrt, werden aber oft übersehen. Hier bräuchte es eine richtige Fahrradspur für Radfahrer.
  • Die meisten Straßen sind für Fahrradfahrer und Autoverkehr in der Innenstadt zu schmal, zum Beispiel die Beckestraße und die Rathausstraße. Der ADFC wünscht sich eine autofreie Innenstadt.
  • Hagener Straße: Da gibt es einen Fahrradweg entgegen der Fahrtrichtung, dieser wird aber ständig von entgegenkommenden Autos befahren, da auf deren Fahrbahn eigentlich immer Autos parken. Dem ADFC wurde versprochen, dass öfter kontrolliert und abgeschleppt wird, aber nach wie vor parken dort Autos.

Monika Rosenthal fallen noch viel mehr Gefahrenstellen ein: „Nicht umsonst ist Schwerte beim Fahrradklimatest auf Platz 348 gelandet! Aber ich weiß ja jetzt, wo ich es eintragen kann.“

Die ersten drei Einträge durch Monika Rosenthal

Die neue Internetseite findet die Fahrrad-Aktivistin sehr praktisch. „Ich habe die Internetseite gerade mal ausprobiert und muss sagen, dass sie sehr gut funktioniert“, berichtet sie per E-Mail nach einem Gespräch mit dieser Redaktion.

Und deshalb hat gefahrenstellen.de dank Monika Rosenthal seit Dienstag die ersten drei Einträge auf Schwerter Gebiet.