Ehrenamtliche sind enttäuscht
Welttheater: Helfer müssen sich selbst versorgen
Auch ehrenamtliche Helfer brauchen etwas zu essen und zu trinken. Eine Selbstverständlichkeit, die für die Organisatoren des Welttheater der Straße aber zu einem finanziellen Problem geworden ist. So gibt es dieses Jahr für die Helfer kein gemeinsames Catering mit den Künstlern - in deren Augen ein Flair-Verlust.
Spendensammler wie Hannelore Jürgens (l.) und Monika Quade müssen sich selbst verpflegen.
Das Budget steigt nicht, aber die Kosten des Welttheater der Straße in Schwerte sehr wohl. Deshalb suchen die Organisatoren nach Einsparmöglichkeiten, die das Programm möglichst wenig beeinträchtigen. Einen „höheren vierstelligen Kostenfaktor“, so Festivalleiterin Heike Pohl vom Kultur- und Weiterbildungsbetrieb, stellt in jedem Jahr die Beköstigung der Künstler und ehrenamtlichen Helfer dar.
Während die Künstler sich die Mahlzeiten vertraglich sichern, war die Versorgung der ehrenamtlichen Helfer und Spendensammler bisher eine freiwillige Leistung. Aufgrund des schmalen Budgets gab es in diesem Jahr Überlegungen, für die Sammler ein einfaches Catering mit Getränken und kalten Speisen in der Halle des Ruhrtalmuseums vorzuhalten. Das wurde auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins Welttheater berichtet.
Wie Vorsitzende Gabriele Harms berichtet, empfanden viele Sammler dies jedoch als Einführung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. „Zum Festival gehört auch, dass Künstler und Helfer sich hinter den Kulissen beim gemeinsamen Imbiss in Halle 4 der Rohrmeisterei begegnen.“ Das sei Teil des Festival-Flairs.
Um das vorerst erhalten zu können und gleichzeitig den Sparzwängen Rechnung zu tragen, hat der Förderverein einen Vorschlag unterbreitet, der inzwischen von KuWeBe-Chefin Dr. Christine Mast dankbar angenommen worden ist: Mitglieder des Fördervereins tragen mit Naturalspenden so zu den Mahlzeiten bei, dass das Essen für alle reicht und der bewährte Treffpunkt erhalten bleiben kann.
Naturalspenden sollen einmalige Lösung bleiben
Gabriele Harms: „Dieses angebotene, zusätzliche Engagement des Fördervereins ist eine einmalige Lösung für 2016. Unsere Mitglieder liefern schon eine Menge Kuchen fürs Festival, da können wir auf Dauer nicht auch noch für Essen sorgen.“
Für 2017 müsse man sich eine neue Lösung einfallen lassen. Die Menschen hinter den Kulissen, die beim Festival stets zwischen 8.000 und 10.000 Euro sammeln, wünschen sich als Ausdruck der Wertschätzung ihrer Arbeit, dass sie mit den Menschen vor den Kulissen in Kontakt bleiben können.