Das Zuhause vom Weihnachtsmann Vor diesem Haus im Dortmunder Süden bleiben alle stehen

Das Weihnachtshaus von Berghofen geht auf Postkarten um die Welt
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Es funkelt und glitzert von überall. Passanten bleiben stehen. Autofahrer schalten unwillkürlich einen Gang zurück und drehen die Köpfe, wenn die weithin ins Dunkel strahlenden Lichter in Sichtweite kommen.

Es ist „das“ Weihnachtshaus weit und breit, das an den Adventsabenden im Dortmunder Süden an der Stadtgrenze zu Schwerte alle Blicke auf sich zieht. Als Postkartenmotiv geht das Märchenschloss für Nikolaus, Engel und Schneemann sogar schon um die Welt.

Die Berghofer Straße nehmen

Es lohnt sich, im Advent auf der Fahrt über die B236 einmal auf die Abkürzung durch den Tunnel Berghofen zu verzichten und die alte Strecke durch den Ortskern zu nehmen. „Es werde Licht“, heißt es dort immer ab 18 Uhr im Vorgarten an der Berghofer Straße 113.

Gleichzeitig erheben sich der Schneemann, der niedliche Weihnachtshund und der überlebensgroße Weihnachtsmann mit seiner grüßenden Winke-Hand, denen ein Gebläse die Puste einhaucht. Eine Zeitschaltuhr erweckt die Weihnachtsträume, mit denen die Hauseigentümer Norbert Sackwitz und Marcus Klötzer den unzähligen Zaungästen eine Freude machen, die immer wieder mit leuchtenden Augen stehenbleiben.

Norbert Sackwitz gehört das Weihnachtshaus in Berghofen
Seit 2014 gestaltet Norbert Sackwitz den Vorgarten seines Wohnhauses in Dortmund-Berghofen in der Adventszeit zu einem immer prächtigeren Weihnachtsparadies aus. © Reinhard Schmitz

„Wir feiern gerne Weihnachten“, erklärt Norbert Sackwitz. Als er 2014 in das klassizistische Haus einzog, forderte der große Vorgarten geradezu zu einer Beleuchtung heraus. In schrillen Farben und überall blinkend, sollte das ehrwürdige Gebäude (Baujahr 1907) natürlich nicht in Szene gesetzt werden: „Das Amerikanische mag ich gar nicht. Bei uns ist alles warmweiß und nicht in Bunt.“

Jeden Advent ein wenig mehr

Alles hat klein angefangen. Saison für Saison wurde die Dekoration um neue Dekorationen erweitert. Im vergangenen Jahr zog der prächtige Lichterengel ein. Diesen Advent kamen aufblasbare, hüpfballgroße Christbaumkugeln dazu. Überdimensionale Zuckerstangen säumen den Weg zur Eingangstür, neben dem eine Lebkuchenmänner-Familie posiert. Und über die Hausfassade tanzen per Beamer munter die Schneeflocken.

Das Auge kann sich gar nicht sattsehen an den unzähligen, so liebevoll gestalteten Details, in deren Mittelpunkt natürlich eine Krippe nicht fehlen darf. Zu den Figuren von Maria, Josef und dem Jesuskind pilgerten vor allem in den vergangenen Corona-Jahren viele Besucher, als die Kirchen geschlossen waren. Dankbar nahmen sie das Angebot an, stattdessen ersatzweise im Freien ein wenig innehalten zu können, wie Norbert Sackwitz beobachtete.

Einschaltzeiten gekürzt

Solche Glücksmomente schenken möchte der Hausbesitzer weiterhin auch in diesem Jahr, das durch den Ukraine-Krieg die Energie-Krise nach Deutschland brachte. „Man kann nicht auf alles verzichten“, sagt er. Sämtliche Beleuchtung erfolgt sowieso durch stromsparende LED-Birnchen.

Zusätzlich sind jetzt die Einschaltzeiten eingeschränkt und quasi halbiert worden. In voller Pracht zu erleben ist das Weihnachtshaus bis zum Dreikönigstag (6. Januar 2023) immer von 18 bis 21 Uhr, an den Adventssonntagen bis 22 Uhr. In den Vorjahren strahlten die Lichter sogar von 16 bis 22 Uhr.

Weihnachtshaus in Berghofen
Der aufblasbare Schneemann winkt den Zaungästen vor dem Weihnachtshaus in Berghofen zu. © Reinhard Schmitz

„Wir hatten sonst für die Beleuchtung eine Stromrechnung von um die 80 Euro in der Saison, jetzt sind es 40 Euro“, erklärt Norbert Sackwitz. Dafür können die kleinen und großen Besucher jede Menge Weihnachtszauber erleben: „Es wird ja angenommen.“ Auch in der Handy-App „Berghofer Gruppe“ seien alle 40 Kommentare ausschließlich positiv gewesen. Im Fotoladen im Ortsteilzentrum würden sogar Ansichtskarten vom Weihnachtshaus verkauft.

Zu Neujahr wird umdekoriert

Jeweils drei Tage Arbeit bedeutet der Aufbau des Schmuckstücks. Immer am Wochenende von Totensonntag werden die Dekorationen ausgemottet. „Freitags wird angefangen, samstags aufgebaut und am Sonntag kommt dann der Feinschliff“, berichtet Norbert Sackwitz.

Nach den Weihnachtstagen wird nochmal umdekoriert. Dann verschwinden die weihnachtlichen Attribute wie der Nikolaus. Stattdessen wird das neue Jahr mit riesigen Jahreszahlen begrüßt, die aufgeblasen und in die Bäume gehängt werden.

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