Es ist still im Holtingsweg, einer kleinen Nebenstraße der Schwerter Straße in Aplerbeck. Laub fällt langsam von den Bäumen, eine Frau kommt mit einem kleinen weißen Zettel und klebt ihn an den Briefkasten eines Nachbarhauses. Es herrscht eine seltsame Stimmung. Erst auf den zweiten Blick ist der rußgeschwärzte Bereich über der Eingangstür im Erdgeschoss zu erkennen.
An der Eingangstür klebt ein Polizeisiegel: betreten verboten. In der kleinen Wohnstraße haben sich am Donnerstagabend (1.12.) dramatische Szenen abgespielt. Gegen 20.20 Uhr rückte die Feuerwehr an. In dem zweigeschossigen Wohnhaus hatte sich im Erdgeschoss ein Feuer ausgebreitet.
91-jährige Dortmunderin stirbt
Hier lebte seit ihrer Geburt eine 91-jährige Frau, die nicht mehr gerettet werden konnte. Sie starb bei dem Wohnungsbrand, den die Feuerwehr am Ende löschte. Die Brandursache ist noch ungeklärt. Aber das Feuer muss wohl in der Küche ausgebrochen sein.
„Ich glaube, meine Schwiegermutter ist gestürzt und konnte allein nicht mehr den Herd erreichen“, erklärt die Schwiegertochter der 91-Jährigen mit leiser Stimme. Es ist der Morgen nach dem Brand. Ein Nachbar kommt vorbei, bekundet sein Beileid und verlässt still den Ort des Dramas.

„Mein Mann hat noch versucht, in das Haus zu kommen“, erzählt die Aplerbeckerin weiter. „Sie hat noch gerufen.“ Doch der Qualm sei zu dicht gewesen, die Sicht gleich null. Die Rettungsversuche blieben erfolglos. Auch die Feuerwehr, die kurze Zeit später am Brandort eintraf, konnte das Leben der Bewohnerin nicht mehr retten. Ihr Sohn (64) musste ins Krankenhaus.
Das Haus steht seit 200 Jahren
Das Haus in der kleinen Wohnstraße gibt es seit über 200 Jahren. Es sei einmal eine kleine Backsteinkate gewesen, berichtet die Schwiegertochter des Opfers. Die sei dann immer wieder erweitert worden. Die Familie der Verstorbenen hat hier seit jeher gelebt. Die 91-Jährige sei, so die Schwiegertochter, noch sehr mobil und fit im Kopf gewesen. Um Unfälle in der Wohnung auszuschließen, habe es dort auch nur noch LED-Kerzen gegeben.
Die Schwiegermutter habe sich gerne am Abend noch etwas gekocht. Ob es dabei zu dem schrecklichen Unfall gekommen ist, muss die Brandursachen-Ermittlung klären. Schon von außen habe man die Flammen sehen können, so die Schwiegertochter, es habe ordentlich gequalmt. „Dass man im Alter geht, das ist völlig in Ordnung, aber so muss man nicht gehen“, sagt sie und geht zurück ins Nachbarhaus.
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