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So war das Welttheater der Straße in Schwerte 2017

15 Ensembles haben beim 25. Welttheater der Straße in Schwerte für beste Unterhaltung gesorgt: Das Theater Tol ließ an de Rohrmeisterei Engel regnen. Aber auch die anderen Acts bekamen viel Applaus. Wir haben viele Fotos vom Straßentheater mitgebracht.

Schwerte

, 31.08.2017 / Lesedauer: 3 min

Die Engel des Theaters Tol hingen an einem Autokran hoch über dem Rohrmeisterei-Plateau und ließen Schnee auf ihr Publikum regnen © Bernd Paulitschke

Zum Jubiläum regnete es Engel. Mit der Aufführung vom Theater Tol auf dem Plateau der Rohrmeisterei endete das 25. Festival Welttheater der Straße am Samstagabend standesgemäß. Großer Applaus folgte auf dem gut gefüllten Rohrmeisterei-Plateau.

Jubiläum war Wiedersehen mit alten Bekannten

Es war ein Wiedersehen mit alten Bekannten, dieses Festival. Manches erkannte man wieder, wie die Mini-Artisten aus Pappmaschee im Circo Ripopulo, die mit ihren beiden menschlichen Helfern im Mini-Zirkuszelt für jeweils 21 Zuschauer große Artistik vorführten. Ein simples Konzept, dass die beiden Akteure Gabriele und Giancarlo zum Leben erwecken.

Oder direkt daneben, die Bewohner einer Spieluhr, die das Theater Cia La Tal auf ihre mit Zahnrädern und Zeigern ausgestattete Bühne zauberten. Ein Spiel, das vor allem von der Körperbeherrschung der Akteure lebt, die sich wie mechanische Figuren bewegen.

Das Konzept der ausgeschiedenen Festival-Leiterin Heike Pohl, zum 25. Geburtstag auf die Highlights der vergangenen Jahre zu setzen, ging auf

Perfektes Wetter für Straßentheater

Denn auch wenn man immer wieder auf bekannte Aufführungen stieß, gab es stets Neues zu endecken. „Das Programm war gut zusammengestellt“, erklärte der Technische Leiter des Festivals, Jörg Rost,am Festivalwochenendeauf Anfrage. Man habe auch gesehen, dass die Welt schneller geworden sei und man es gar nicht mehr gewohnt sei, sich auf langsame Aufführungen einzulassen. So wie das lebende Bild des Theaters Schrikkel. Jaap Slagman hatte damit zuletzt 1995 in Schwerte gastiert.

Einer der Hauptgründe, die für den Erfolg des diesjährigen Festivals verantwortlich waren, war das Wetter. Zwei Tage perfektes Straßentheater-Wetter gab es in den vergangenen Jahren selten.

Großer Andrang vor einzelnen Bühnen

Doch der Erfolg birgt auch seine Probleme: Viel Publikum bedeutet auch, großer Andrang vor den einzelnen Bühnen. „Es ist eben kein Festival für Flaneure“, hat der ehemalige Festivalleiter Herbert Hermes schon vor Jahren gesagt. Und in der Tat, wer ohne Programm und Plan die Wege zwischen Markt und Rohrmeisterei-Plateau entlang spaziert, ist ohne Chance auf echten Kunstgenuss. Allerdings, wer sich seine Veranstaltungen vorab aussucht, wurde am Ende fündig.

Viel Lob habe man auch für die Auswahl der Spielorte erhalten, erklärte Rost. Und in der Tat. Die Abschlussveranstaltung auf dem Rohrmeisterei-Plateau, Corazón de Angeles vom Theater Tol, hatte 2006 noch vor St. Viktor stattgefunden – und auch damals seinen Reiz gehabt. Doch auf der Weite des Plateaus wirkten die Engel am Autokran noch einmal eindruckvoller, schwebten weit über den Köpfen des Publikums und boten einen würdigen Abschluss für das Jubiläumsfestival.