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Stadtplanung
Was wurde aus den Plänen für einen Burger King in Schwerte?
2015 gelang es der Stadt Schwerte endlich, ihr ehemaliges Rathaus 2 zu verkaufen - nach sieben Jahren. Was wurde eigentlich aus den Plänen, auf diesem Gelände einen Burger King zu bauen?
Vor elf Jahren verließen die letzten städtischen Bediensteten das Rathaus II. Das Gebäude wollte man verkaufen, auch um Geld in die marode Stadtkasse zu spülen.
Doch der Plan ging nicht auf. Ob mit Inseraten, einem riesigen Transparent am Gebäude oder durch Gespräche mit Investoren. Das Grundstück, zudem noch mit der mittlerweile ziemlich maroden Immobilie bestanden, erwies sich als Ladenhüter.
Zumindest bis 2015 ein Investor das Gelände kaufte. Die Stadt hatte dem Mann mehr oder weniger zugesichert, er könne hier einen Lidl-Markt bauen. In den sollte der auf der gegenüberliegenden Seite der Straße beheimatete Discounter umziehen.
Stadt hatte Discounter durch Verkäufe verhindert
Doch schnell stellte sich heraus, dass der gewünschte Discounter nur gebaut werden konnte, wenn man eines der benachbarten Grundstücke kaufen konnte. Denn die Stadt hatte inzwischen zwei wenig lukrative Rasenflächen vor dem Gebäude an andere Interessenten verkauft.
Doch die Käufer verkauften nicht. Ganz im Gegenteil: Als der Käufer, der sich vertraglich dazu verpflichtet hatte, das Gebäude abgerissen hatte, bauten sie auf ihren nun deutlich wertvolleren Teilstücken eine Tankstelle und eine Garage.
Erster Investor gab nach zwei Jahren auf
Nach zwei Jahren gab der Investor auf und verkaufte das Grundstück an einen Schwerter Investor. Der will hier Arztpraxen, Büros, vor allem aber eine Filiale von Burger King ansiedeln. Einen Bebauungsplan dafür reichte er bei der Stadt ein.
Doch die wollte nun einen „vorhabenbezogenen“ Bebauungsplan erstellen. Nicht zuletzt weil sich die Nachbarn über Tankstelle und Waschstraße beschwert hatten. Die hatte die Stadtverwaltung noch aufgrund von normalen Bauanträgen zugelassen.
Die Brache liegt zwischen der Jet-Tankstelle und der Autowaschstraße an der Schützenstraße. © Foto: Reinhard Schmitz
Burger King ist noch interessiert
Als Anfang 2018 brachte der Rat dann den Bebauungsplan auf den Weg. Doch passiert ist seitdem wenig, wie der Investor klagt. Burger King sei zwar nach wie vor an dem Projekt interessiert, aber das gelte nicht für alle ins Auge gefassten Kunden. Außerdem koste das Grundstück ja Monat für Monat Zinsen und Tilgung.
„Wir haben die notwendigen Gutachen fast zusammen“, sagte Jan Menges von der Stadtplanung am Mittwoch auf Anfrage. Da aber bei der Verkehrslärmbetrachtung auch die nahegelegene Bahnlinie betrachten müsse, sei man auf Angaben der Deutschen Bahn angewiesen. „Die wurden uns aber kurzfristig zugesichert“, so Menges.
Mindestens ein Jahr dauert es noch
Doch auch wenn die Gutachten vorliegen, dürfte noch einige Zeit ins Land gehen, bis der Bagger anrücken kann. Denn bislang hat der Rat nur die Aufstellung des Plans und eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit beschlossen.
Dafür sollen die ersten Pläne zwei Wochen offengelegt werden. Die dann auf dieser Basis ausgearbeiteten Pläne müssen noch mal ausgelegt werden. Und eventuelle Einwendungen vom Rat einzeln beschieden werden.
Und dass es vor allem von Seiten der Nachbar Einwendungen geben wird, ist sicher. Einer von ihnen hatte bereits im Vorfeld eine Eingabe an den Beschwerdeausschuss gemacht.
Vor Herbst 2019 kann das selbst im schnellsten Fall nicht erledigt sein. Erst dann kann der Investor einen Bauantrag stellen und auch der muss dann geprüft werden.
„Mir hatte man versprochen, dass man Ende des Jahres mit dem Bebauungsplan fertig ist“, klagt der Investor. So langsam habe er keine Lust mehr auf das Grundstück. Und schön sehe die Brache, die dort jetzt liege ja auch nicht aus.
Die Nachbarn, die sich beschwert hatten, wird das wenig stören.
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