
© Heiko Mühlbauer
Baustellenverkehr direkt vor Waldorf-Kindergarten – Eltern in Sorge
Baustelle Südwall
Neben dem Waldorf-Kindergarten wird ein Wohnkomplex gebaut: Die Eltern befürchten durch die enge Baustellenzufahrt gefährliche Situationen und ärgern sich über die schlechte Kommunikation.
Vor einigen Tagen erreichte der Brief den Waldorf-Kindergarten: „Sehr geehrte Mitarbeiter des Waldorf-Kindergartens, im Südwall gegenüber des Waldorf-Kindergartens wird in Kürze ein Mehrfamilienhaus errichtet. Während der Bauzeit ist es genehmigt, die Straße ‚Südwall‘ im Bereich der Brücke zum Westwall abzusperren, ohne eine Durchfahrts- oder Wendemöglichkeit.“
Und weiter heißt es: „... gleichzeitig bitten wir Sie, verstärkt darauf zu achten, dass sich Kinder nicht unbeaufsichtigt im Nahbereich der Baustelle aufhalten oder diese betreten.“
Direkt neben dem Gelände des Schwerter Kindergartens, unterhalb der Altstadt, soll ein dreieinhalbgeschossiger Wohnkomplex entstehen. Bislang ist das Gelände, ein ehemaliger privater Parkplatz, nur eingezäunt. Lediglich direkt vor der Mühle am Strang gräbt ein Bagger.
Weg zur Baustelle führt am Kindergarten vorbei
Beim Vorstand des Waldorf-Kindergartens stößt vor allem die plötzliche Sperrung auf wenig Gegenliebe. Denn bis Ende Mai sollen die Sperrung und der Baustellenverkehr den Kindergarten begleiten. Der Weg zur Baustelle führt direkt am Parkplatz vorbei. Dort, wo zweimal am Tag die Kinder gebracht und abgeholt werden.
„Das hätte man im Vorfeld doch einmal mit allen Beteiligten besprechen können“, findet Falk Borrusch, Vorstand des Kindergartenvereins. Denn ungefährlich sei die Situation nicht.
Viele Eltern bringen Kinder mit dem Auto
Das Problem: Wenn der Südwall nicht genutzt werden kann, müssten die Beschäftigten und die Eltern auf die Parkplätze am Reiche des Wassers ausweichen. Die sind aber an vielen Wochentagen belegt.
Da der Kindergarten über einen großen Einzugsbereich verfügt, bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto. Außerdem müssten die Kinder zu Fuß über den engen Südwall gebracht werden, der auch von Baufahrzeugen genutzt wird.
Parkplatz provisorisch abgesperrt
Da schon zu Beginn der Bauzeit Transporter und Lastwagen über den Kindergartenparkplatz wendeten, haben die Walldörfer jetzt ihren Parkplatz mit rot-weißem Flatterband zumindest symbolisch abgesperrt. Denn neben der Gefahr für ihre Kinder fürchten sie auch, dass die Pflasterung unter der Belastung leidet.
Seit dem 20. Januar ist die Brücke über den Mühlenstrang, die Mühlenstraße und Südwall verbindet, gesperrt. Zwischenzeitlich gab es einen Fußweg, derzeit sind aber durch die Tiefbauarbeiten die Straßen wieder komplett getrennt.
Auf Nachfrage bei der Stadt Schwerte, warum die Baumaßnahme Südwall der Öffentlichkeit so kurzfristig beziehungsweise verspätet angekündigt worden sei, antwortet Stadtsprecher Ingo Rous: „Verkehrsbehördliche Anordnungen sind mit Auflagen verbunden, die der Adressat umsetzen muss. Dazu gehört unter anderem die Information der Anlieger.“
Weiter erklärt Rous: „Für die in diesem Fall verspätete Information, die offenbar auf Missverständnisse zurückzuführen ist, hat die ausführende Firma die Verantwortung übernommen und sich in aller Form für das Versäumnis entschuldigt. Seit dem 26. Januar liegen die Informationen allen Anwohnern vor.“
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
