Wahlpanne: Einzelne Stimmzettel fehlten in Briefwahlunterlagen

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Wahlpanne: Einzelne Stimmzettel fehlten in Briefwahlunterlagen

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Wer Briefwahl beantragt, bekommt in Schwerte vier Stimmzettel. Doch bei drei Schwertern kamen nur drei Zettel an. „Einzelfälle“, sagt die Stadt. Die Betroffenen sind sich da nicht sicher.

Schwerte

, 02.09.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Immer mehr Wähler nutzen die Möglichkeit zur Briefwahl. Auch in Schwerte. Was passiert allerdings, wenn man die Post öffnet und ein Wahlschein fehlt? Das passierte Tim Wagemann aus Westhofen.

„Wir hatten einen blauen Wahlschein für den Ratskandidaten, einen gelben Wahlschein für den Landrat und einen violetten für das Ruhrparlament. Nach dem Wählen haben wir alles ordnungsgemäß in die jeweiligen Umschläge getan. So weit so gut. Ich wunderte mich zwar, dass ich irgendwie keinen Kandidaten für den Kreis wählen konnte, dachte mir aber nichts dabei in dem Moment. Wird schon alles seine Richtigkeit haben“, berichtet er.

Es könnte ja sein, dass der Wahlschein nachgesendet wird, vermutete er damals.

Der rote Stimmzettel für den Kreistag fehlte bei Wagemanns in den Wahlunterlagen.

Der rote Stimmzettel für den Kreistag fehlte bei Wagemanns in den Wahlunterlagen. © Holger Bergmann

Stimmzettel für die Kreistagswahl fehlte

Erst als er am Freitag dann im Amtsblatt nachgelesen hatte, stellte er fest: Der Stimmzettel für die Kreistagswahl fehlt. Der ist nämlich rot – und in den beiden Briefen der Wagemanns befanden sich eben nur ein blauer (Gemeinderatswahl), ein gelber (Landratswahl) und ein fliederfarbener (Wahl zum Parlament des Kommunalverbandes Ruhrgebiet) aber eben kein roter Stimmzettel.

Und bei seinem Bruder, der ebenfalls Briefwahl beantragt hatte, fehlte auch der jener rote Stimmzettel für den Kreistag. „Dabei haben wir die Briefwahl unabhängig voneinander an unterschiedlichen Tagen beantragt“, so Wagemann.

Stimmzettel zum Glück nicht schon abgeschickt

„Ich bin froh, dass am Freitag vergessen habe, die Stimmzettel in die Post zu werfen“, sagt er. Denn so konnten die Wagemanns schließlich am Samstag im Briefwahlbüro im Bürgersaal des Rathauses neu wählen. Dort wurden ihre bisherigen Stimmzettel überprüft und vernichtet.

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Stadt bestätigt den Vorfall

Stadtsprecher Ingo Rous bestätigte den Vorfall. Man habe aber vor Ort eine Lösung gefunden, dass die beiden Betroffenen korrekt wählen konnten. Auch der Bruder habe sich gemeldet und man habe mit ihm einen neuen Wahltermin im Rathaus vereinbart.

Bislang seien das aber die einzigen Vorfälle dieser Art. „Bei uns hat sich sonst niemand gemeldet“, so der Stadtsprecher.

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Ganz einfach ist das Packen der Briefwahlunterlagen übrigens nicht. Denn es gibt vier unterschiedliche Stimmbezirke und damit genauso viele verschiedene Wahlzettel für den Kreistag. Für den Stadtrat sind es sogar 19. Zudem erhalten Mitbürger mit ausländischen Wurzeln noch einen Stimmzettel für den Integrationsrat.

Brief an Landeswahlleiter

So ganz auf sich beruhen lassen, will Tim Wagemann den Vorfall aber nicht. Er hat eine E-Mail an den Landeswahlleiter geschrieben, in der er den Vorfall schildert. Denn dass die Panne nur bei ihnen und seinem Bruder vorgekommen sei, hält er für wenig wahrscheinlich. „Vielleicht haben es andere einfach nicht gemerkt.“