Verschärfte Corona-Regeln an Schulen: Was muss sich ändern? Was ist an zwei Tagen möglich?

© Foto: Manuela Schwerte

Verschärfte Corona-Regeln an Schulen: Was muss sich ändern? Was ist an zwei Tagen möglich?

rnErlass für den Kreis

Unterricht nur mit Maske und im Klassenverband – der Kreis Unna reagiert auf steigende Corona-Zahlen. Aber es sind nur wenige Unterrichtsstunden bis zu den Ferien. Ist das da noch sinnvoll?

Schwerte

, 08.10.2020, 14:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist eine „dringende Empfehlung“ des Kreises Unna, wenn es heißt, dass sich für die Schulen in Sachen Infektionsschutz wieder einiges ändern muss. Genauer gesagt heißt das: In den Schulen soll wieder Maske getragen werden, Unterricht findet besser nur im festen Klassenverband statt, außerhalb des Unterrichts sollte möglicherweise auf Arbeitsgemeinschaften und andere Veranstaltungen verzichtet werden.

Der Kreis Unna hat mit dieser und weiteren Maßnahmen auf die steigenden Corona-Zahlen reagiert. Nach eigenen Berechnungen ist die Sieben-Tages-Inzidenzzahl von 35 Fällen auf 100.000 Einwohnern überschritten. Seit Donnerstag (8. Oktober) gelten die verschärften Regeln für private Feiern, den Sport und eben auch Schulen und Kitas.

Feste Klassenverbände – lässt sich das für zwei Tage organisieren?

So gilt es zumindest für die Tage vor den Herbstferien – schon am Freitag ist in NRW der letzte Schultag. Trotzdem, und vielleicht auch gerade deswegen, bedeutete das für die Schulleiter in Schwerte noch einmal jede Menge Organisation.

Denn vor allem der Unterricht in festen Lerngruppen ist in den Oberstufen der weiterführenden Schulen nicht möglich. „Unterricht im Klassenverband ist auf die Schnelle insbesondere in der Oberstufe nicht umzusetzen“, sagt Heiko Klanke, Leiter des Friedrich-Bährens-Gymnasiums. Dort haben die Schüler schließlich individuell Kurse gewählt und kommen auch gemischt in diesen zusammen. Da bleibt nur die Trennung nach Jahrgängen. Reiner Klassenunterricht herrscht in den Klassen 5 bis 10. „Arbeitsgemeinschaften habe ich gestern abgesagt“, so Klanke weiter.

Empfehlung, aber keine Anordnung

Was kann man überhaupt tun, wenn bis zu den Herbstferien nur noch wenige Unterrichtsstunden bleiben? Am FBG hat Heiko Klanke noch einmal zu besonderer Vorsicht gemahnt: „Ich habe die Empfehlung zum Tragen der Maske gestern Abend weitergeleitet und mitgeteilt, dass die Schulleitung dies dringend unterstützt.“ Das ändere aber prinzipiell nichts an der derzeitigen Situation am Gymnasium. Weil der Kreis Unna nicht mehr als eine Empfehlung ausgesprochen hat, können die Schulleiter auch keine Anordnungen treffen.

Also habe man sich untereinander abgesprochen, sagt auch Jürgen Priggemeier, Leiter der Gesamtschule Gänsewinkel. Auch er habe noch einmal deutlich auf das Maskengebot hingewiesen.

Der Kreis empfiehlt zudem: Da, wo Maskenpflicht und feste Lerngruppen an den Schwerter Schulen nicht möglich seien, sollte lieber auf Distanzunterricht und Home-Schooling zurückgegriffen werden. Auch wenn das Infektionsgeschehen in den vergangenen Tagen in Schwerte deutlich entspannter war als in den meisten anderen Städten und Gemeinden im Kreis – für Schwerte gelten dieselben Regeln.

ASS: „Die Dynamik der Situation lässt es nicht anders zu“

Weniger kompliziert ist es für Dirk Schnitzler, seine Schüler und das Kollegium der Albert-Schweitzer-Schule. Denn an der Grundschule galt sowieso die Maskenpflicht. „Wir hatten schon zuvor in einer Lehrerkonferenz bestimmt, dass wir das auch über die Herbstferien hinaus beibehalten werden“, sagt er am Donnerstag. „Wir haben das jetzt an der Schule etabliert, es wäre Quatsch, die Kinder alle zwei Wochen mit neuen Regeln zu konfrontieren. Und die Dynamik der Situation lässt es auch nicht anders zu.“

Jetzt lesen

Auch Schnitzler hat Lerngruppen bis auf weiteres abgesagt. Wo es die Grundschule trifft: „Veranstaltungen für die Adventszeit und andere geplante Aktionen müssen wir noch einmal überprüfen. Das müssen wir aber immer von Tag zu Tag evaluieren und entscheiden.“

Am Freitag werden in Schwertes größter Grundschule noch einmal alle Lehrer und das weitere Personal einem Corona-Test unterzogen. Anschließend gehen ohnehin alle in die zweiwöchige Herbstpause.