In diesem Jahr soll es noch zwei verkaufsoffene Sonntage geben

© Bernd Paulitschke

In diesem Jahr soll es noch zwei verkaufsoffene Sonntage geben

rnRat entscheidet

Zwei verkaufsoffene Sonntage sollen in diesem Jahr trotz Corona noch stattfinden. Das genehmigte jedenfalls der Rat mit knapper Mehrheit. Doch noch sind die Veranstaltungen nicht sicher.

Schwerte

, 15.08.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vier verkaufsoffene Sonntage hatte die Werbegemeinschaft für 2020 geplant. Doch nach dem Frühlingserwachen am 1. März folgte der Lockdown. Die übrigen Verkaufsoffenen wurden abgesagt, auch weil die mit ihnen einhergehenden Veranstaltungen wie Kirmes und Pannekaukenfest der Pandemie zum Opfer fielen. Doch jetzt möchte man zumindest zwei verkaufsoffene Sonntage anbieten. Möglich macht das ein Runderlass der Landesregierung. Die will den stationären Einzelhandel unterstützen und vereinfachte deshalb die Voraussetzungen für verkaufsoffene Sonntage bis Jahresende.

Automarkt im Oktober

In Schwerte sollen die am 11. Oktober und am 6. Dezember stattfinden. Zumindest wenn das rechtlich klappt. Der Rat machte am Donnerstag den Weg frei und beschloss die dafür notwendigen ordnungsbehördlichen Verfügungen. Es wurde aber auch klar, dass die Veranstaltungen, zudem in Cororona-Zeiten, nicht auf Akzeptanz bei allen Ratsmitgliedern stoßen. Und auch von anderer Seite droht Ungemach.

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Normalerweise ist es ein eingeübtes Ritual im Schwerter Rat: Wenn es um die Verkaufsoffenen Sonntage geht, stimmt die SPD-Fraktion nicht geschlossen ab. Ratsmitglieder aus dem Arbeitnehmerflügel lehnen seit jeher die zusätzliche Sonntagsarbeit für Beschäftigte des Einzelhandels ab. Die Linke ist ohnehin dagegen, und auch bei der CDU gibt es Stimmen gegen den Einzelhandel am Sonntag. WfS und FDP sind traditionell eher dafür. Doch gemeinhin werden die vier Sonntage, die jedes Jahr in Schwerte stattfinden, mit großer Mehrheit beschlossen.

SPD hält Risiko wegen Corona für zu groß

Doch diesmal war alles anders. Die SPD stimmte geschlossen gegen die Verordnung und damit gegen die verkaufsoffenen Sonntage. Schweren Herzens hieß es, aber Grund sei die aktuelle Corona-Situation. Bei einer Veranstaltung dieser Art sei es schwierig, ein Hygienekonzept zu beachten. Das Risiko sei deshalb einfach zu groß. Als die Grünen dann auch Bedenken anmeldeten und vor allem das Konzept der Veranstaltung im Oktober mit einem Automarkt in der Innenstadt anzweifelten, schien es eng zu werden. Nur weil die Grünen sich am Ende beim Automarkt der Stimme enthielten und die CDU geschlossen dafür stimmte, passierten beide Sonntage den Rat. Bürgermeister Dimitri Axourgos hatte übrigens, anders als seine SPD, für die Veranstaltungen votiert. Die erachtet der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Peter Rienhöfer, für dringend notwendig, um die Händler der Innenstadt zu stützen.

Verdi droht mit einer Klage

Ob mit der Entscheidung des Rates alle rechtlichen Hürden überwunden sind und die verkaufsoffenen Sonntage stattfinden können, bleibt dennoch fraglich. In einer mündlichen Stellungnahme hatte zumindest die Gewerkschaft Verdi schon angekündigt, dass man voraussichtlich gegen die Verordnung klagen wolle.

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