
© Bernd Paulitschke
Urteil gegen Lebensmittelretter in Berlin: Schwerter bleiben gelassen
Foodsharing
Ein Urteil mit Strahlkraft: In Berlin musste ein Lebensmittelretter seinen Betrieb wegen zu geringer Hygiene-Standards schließen. Was bedeutet das für Schwerter Lebensmittelretter?
Rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jährlich im Müll. Deshalb gibt es in ganz Deutschland Vereine zur Lebensmittelrettung. Auch in Berlin Pankow gab es einen.
Der ließ sich täglich von Supermärkten nicht verkaufte Lebensmittel liefern und verteilte sie an Bedürftige – jedoch ohne die Waren zu prüfen und angemessen zu lagern.
Diese Praxis hat ein Gericht nun beendet. Das Urteil gilt als wegweisend für Lebensmittelretter in ganz Deutschland. Müssen sich auch Schwerter Lebensmittelretter anpassen?
Höchstmögliche Standards
Peter Höck von der Schwerter Tafel reagierte auf Anfrage gelassen auf das Berliner Urteil: „Wir arbeiten von Anfang an nach höchstmöglichen Standards. Wenn wir Nahrungsmittel bei einem Betrieb abholen wird die Kühlkette nicht unterbrochen.“
Und jedes Lebensmittel werde auf seine Nutzbarkeit geprüft. Schimmel werde sofort aussortiert. Carsten Rieck von den Holzener Foodsharern bestätigt diese Praxis: „Der Staat findet Lebensmittelretter grundsätzlich nicht gut“, meint er. „Deshalb sind wir bemüht, nur wirklich gute Waren weiterzugeben.“
Das sei natürlich ein großer Aufwand. Aber zumindest sehen beide Organisationen keinen Grund, ihre Arbeitsweise zu ändern.
Holger Bergmann ist seit 1994 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten im Dortmunder Westen unterweg und wird immer wieder aufs neue davon überrascht, wieviele spannende Geschichten direkt in der Nachbarschaft schlummern.
