Kinder sind sauer

Unbekannte fällen geliebten Apfelbaum an Kita

Mit gesenkten Köpfen, aber auch ein bisschen wütend, stehen die Mädchen und Jungen da: Den Apfelbaum, den sie an ihrer Kindertagesstätte An der Ulme gesetzt hatten, haben Unbekannte abgeschnitten. Doch davon wollen sich die Kinder nicht unterkriegen lassen - und haben schon neue Pläne.

Geisecke

, 10.09.2015 / Lesedauer: 2 min

Mit einer Mischung aus Trauer und Wut hängten die Kinder der Kita An der Ulme eine "Todesanzeige" auf: Gemeinsam mit der stellvertretenden Leiterin Angelika Wruck Correia stehen sie neben dem Pfahl, der ihr Apfelbäumchen stützte - bevor er einfach abgesägt wurde.

„Da waren Teenager, die saßen da vorne auf der Bank“, erzählt ein Siebenjähriger, der am Donnerstag auf dem Buschkampweg vorbeiradelte: „Als ich zurückgefahren bin, lag der Baum plötzlich auf dem Boden.“ Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Beobachtungen gibt, weiß natürlich niemand. Aber wer auch immer der Rowdy war: Er hat viele Kinder unglücklich gemacht.

Blick auf Baum erinnerte an Kindergarten-Tage

„Wir trauern“, spricht ihnen die neunjährige Sophie aus der Seele. Immer wieder erinnerte sie ein Blick auf den Baum an lustige Kindergarten-Tage mit ihren Freunden. „Die reifen Früchte 2012“ hatten sie sich genannt, als sie die Einrichtung vor drei Jahren in Richtung Albert-Schweitzer-Schule verließen. „Zum Abschluss haben die rund 20 Kinder damals dem Kindergarten das Bäumchen geschenkt“, berichtet Katja Knoll, deren Tochter Geeske (9) auch an der Pflanz-Zeremonie teilnahm: „Es sollte etwas Bleibendes sein.“

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Die Stadt hatte den Standort direkt hinter dem Zaun zum Bürgersteig genehmigt, Eltern ein Stämmchen besorgt, das sogar zwei verschiedene Sorten tragen sollte. Erstmals leuchteten an den jungen Zweigen in diesem Jahr ein paar rote Früchte, immer wieder bestaunt von den Kindergarten-Kindern. „Wir wollten sie gerne pflücken, sie sollten nur noch ein paar Tage Sonne bekommen“, sagt die stellvertretende Leiterin Angelika Wruck Correia. Doch diese Freude wurde den Mädchen und Jungen verdorben: „Das war schlimm. Sie waren traurig.“

Todesanzeige am Stütz-Pfahl

Geblieben ist nur der Pfahl, der das Stämmchen stützte. An ihn tackerten die Kinder jetzt eine Art „Todesanzeige“, die sie alle unterschrieben. Die Eltern trösteten sie: Im nächsten Frühjahr wollen sie am selben Platz einen neuen Apfelbaum in die Erde setzen.

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