Stand jetzt sind die Anzahl der Immobilienverkäufe und der Gesamtumsatz, der aus den Verkäufen resultiert ist, im Jahr 2023 in Schwerte stark zurückgegangen. Auch, wenn für das laufende Jahr noch keine abschließenden Zahlen vorliegen, zeigt der Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses des Kreises Unna einen Trend.
Umsätze sinken überall
Der Gutachterausschuss, eine Landesbehörde, soll für Transparenz auf dem Grundstücksmarkt sorgen. Im Bericht des Ausschusses werden sowohl Wohn- als auch Handels- und Gewerbeimmobilien berücksichtigt. Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass das Jahr 2023 noch keine vollständigen Ergebnisse liefert. Dennoch bieten die Zahlen des Ausschusses einen Überblick, über den aktuellen Stand des Grundstücksmarktes in der Ruhrstadt.
Der vorläufige Gesamtumsatz für das Jahr 2023 liegt bei 76,5 Millionen Euro - im vorangegangenen Jahr 2022 kam der Ausschuss auf eine endgültige Summe von 129,8 Millionen Euro. Um die Zahlen dennoch miteinander zu vergleichen, lohnt sich ein Halbjahresvergleich. Im ersten Halbjahr 2022 lag der Gesamtumsatz für Immobilien in Schwerte bei 74 Millionen, die Anzahl der abgeschlossenen Kaufverträge bei 257. Im ersten Halbjahr 2023 konnte dagegen nur ein Umsatz von 39,4 Millionen Euro bei einer Vertragsanzahl von 167 erzielt werden. Die Zahlen gelten für alle Teilmärkte. Nicht berücksichtigt sind übrigens Geldumsätze durch „ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse“, beispielsweise durch einen Verwandtschaftsverkauf.
Das sind die Gesamtumsatzzahlen der letzten fünf Jahre im Vergleich:
- 2019: 104.200.000 Euro
- 2020: 139.400.000 Euro
- 2021: 181.200.000 Euro
- 2022: 129.800.000 Euro
- 2023: 76.500.000 Euro (vorläufig)
Bricht man den Gesamtumsatz auf die verschiedenen Teilmärkte herunter, zeigt sich, an welchen Stellen die Verkäufe besonders zurückgegangen sind. Während der Anteil des Umsatzes durch unbebaute Grundstücke im Halbjahresvergleich keine große Differenz zeigt (1. Halbjahr 2022: 2,5 Millionen Euro/ 1. Halbjahr 2023: 2,1 Millionen Euro), wird der Unterschied in den drei übrigen Teilmärkten deutlich.
Informationen dazu, wie viele der Verkäufe der letzten Jahre in den verschiedenen Sektoren einen Preis von über einer Million Euro erzielten, und somit einen höheren Marktanteil ausmachen, kann der Gutachterausschuss dabei nicht preisgeben. „Aufgrund der geringen Anzahl an Verkäufen in diesem Segment können wir das wegen des Datenschutzes nicht weitergeben“, erklärt Dominik Finsterbusch vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Unna.
Bodensatz erreicht
Klaus Krahnhof, Gebietsleiter der Landesbausparkasse, ordnet die Zahlen des Gutachterausschusses in einen längeren Trend auf dem Immobilien-Markt ein: „Der Trend der letzten Jahre hat sich weiter fortgesetzt. Die Preise waren bei allen Immobilien-Arten stark rückläufig.“ Der Zinsschock der aktuellen Entwicklung sei allerdings allmählich überwunden. „Der Bodensatz scheint erreicht und die Preise stabilisieren sich langsam.“ Auffallend sei in Schwerte, dass es viele Interessenten aus Dortmund gebe, die sich hier günstigere Preise versprechen.
Der Grund für den Rückgang der Umsätze liegt nach Krahnhofs Meinung an der überhöhten Preisvorstellung vieler Verkäufer. „Die Angebote versauern im Netz, neue Angebote kommen nicht hinzu.“ Dazu kämen Einflüsse wie energetische Sanierungen, die Verfügbarkeit von Handwerkern und das Heizungsgesetz, die Interessenten von einem Kauf abhielten. Speziell auf Schwerte bezogen komme hier noch ein Rückgang der Infrastruktur hinzu. Durch Schließungen von Geschäften und einem hohen Leerstand in der Innenstadt müssten gerade aus Vororten weitere Wege in Kauf genommen werden.
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