Viele Schwerter kennen Udo Edelmeier ausschließlich als Mann im Auto. Denn als Fahrlehrer hat er Generationen von Schwerterinnen und Schwertern das Autofahren beigebracht. Doch der Mann auf dem Beifahrersitz war schon immer radsportbegeistert. Und jetzt bricht er zur Tour seines Lebens auf: Von Schwerte nach Zambujeira do Mar an der portugiesischen Küste soll es gehen. Über 3.500 Kilometer und so einige Gebirge liegen zwischen Start und Ziel.
Sein Weggefährte auf dieser Tour wird Martin Steinmetz sein. Auch ihn kennen viele Menschen in Schwerte, denn Steimetz war bis Dezember 2022 der auch für Schwerte zuständige Gewerkschaftssekretär bei Verdi für Kindergärten und soziale Einrichtungen. Nun ist er Rentner und ihm ist auch der Zielort zu verdanken. Denn Martin Steinmetz‘ Frau stammt aus Portugal. Die Strecke dorthin hat er schon viele Male mit dem Auto zurückgelegt. Diesmal also mit dem Fahrrad.
Möglichst täglich waschen
Was nimmt man bei so einer langen Fahrradtour mit? Auf jeden Fall ein Zelt und einen Campingkocher. Denn die beiden Männer möchten weitestgehend campen und sich frei bewegen können. An der Kleidung wird deshalb gespart, erzählt Udo Edelmeier. So kommen die beiden Langzeitradler jeweils mit zwei Paar Socken und zwei Unterhosen aus. Die müssen dann möglichst täglich gewaschen werden. Das Material der Intimwäsche: Merino-Wolle, die ist angenehm und trocknet schnell. Und ein weiterer Tipp der beiden Radtour-Profis: Slipeinlagen, wenn man mal aus Wettergründen, die Wäsche nicht so schnell trocknen kann.

Ins Reisegepäck gehören aber auch gutes Regenzeug und eine antiseptische Salbe für die Stellen des Körpers, die sich beim Radfahren am Sattel reiben. Weniger ist bei so einer Tour mehr. Deshalb werden zwar zwei Paar Schuhe mitgenommen, aber nur wenig andere Bekleidung. „Schließlich sieht bei der Reise ja niemand, wenn wir zweimal dasselbe anhaben“, sagt Udo Edelmeier und schmunzelt.
Er hat die Tour ausgearbeitet. Sie führt von Schwerte nach Köln, über Aachen, Lüttich und Paris in Richtung Loire. Von dort aus geht es durch das Loiretal an die Atlantikküste und dann dort entlang bis nach Portugal. Auf dem Weg liegt auch Santiago de Compostela. In dem Pilgerort möchten die beiden Radler auch Station machen. Ihre Pilgerausweise haben sie sich schon besorgt. Und zweimal möchten sie auch in Klöstern übernachten. Gleich in der ersten Nacht in Dormagen wird hinter Klostermauern genächtigt.
Ankunft im Juni
Los geht es am 2. April. Mitte Juni möchten die beiden an ihrem Ziel ankommen. Zwischen ihnen und dem portugiesischen Küstenort liegen nicht nur 3.500 Kilometer Strecke, sondern auch fast 36.000 Höhenmeter. Denn neben den Pyrenäen gilt es vor allem in Galicien zahlreiche Berge zu meistern.

Das Ganze ist allerdings keine Genussreise: Sieben bis acht Stunden täglich wird geradelt – sechs Tage in der Woche, an einem wird Pause gemacht. Zwei Tage hat man für den Besuch einer Freundin in Frankreich eingeplant, ein paar Tage als Reserve für Unvorhergesehenes.
Faszination Radtour
Doch was ist die Faszination an derart langen Radtouren? „Auf Reisen zu sein“, sagt Martin Steinmetz. Damit sei man ganz bei sich, auch wenn sie zu zweit unterwegs sind. „Und morgens weißt du nicht, wo du nachmittags bist“, ergänzt Udo Edelmeier.
Zum Abschluss haben die beiden noch einen Tipp, wo man immer gut mit dem Zelt übernachten kann, wenn alle Stricke reißen: in der Nähe von Friedhöfen. Denn dort gibt es meist Wasser und eine Toilette und ruhig ist es auch.
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