Ein Kartenspiel hat Tobias Walkmann immer griffbereit.

© Johannes Staab

Tobias Walkmann (21) aus Schwerte startet als Karten- und Mental-Magier durch

rnZauberei

Eine Idee in der Kneipe sorgte für den Start seiner Magier-Karriere. Mittlerweile wird Tobias Walkmann für verschiedene Anlässe gebucht. Seine Tricks kauft er im Internet, billig ist das nicht.

Schwerte

, 09.01.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Er trägt einen schwarzen Mantel, darunter ein Sakko und auf dem Kopf hat er einen schwarzen Hut. Optisch spielt er bereits jetzt in einer Liga mit den bekannten Magiern dieser Welt. Tobias Walkmann weiß aber, dass er noch am Beginn seiner Karriere steht. Nebenbei arbeitet er in der Jugendhilfe seiner Eltern in Menden.

„Ich schaue mir natürlich viel von der Performance der Profis ab“, erklärt der 21-jährige Schwerter. Dabei gehe es ihm vor allem um das Auftreten. „Theoretisch kann während eines Auftritts alles schiefgehen, solange keiner was merkt“, sagt der junge Magier aus Schwerte und lacht. Eine souveräne Performance sei das A und O.

Idee in der Kneipe

Die Liebe zur Magie entwickelte Walkmann bereits als kleiner Junge: „Ich hatte damals einen Zauberkasten, wie viele andere auch. Das Zaubern fand ich immer schon cool.“ Was folgte, war jedoch eine längere Pause von den Zaubertricks.

In einer Kneipe kam dem Schwerter dann die Idee, das Zaubern wieder aufleben zu lassen. „Meine Freunde und ich fanden die Vorstellung ganz witzig, in der Kneipe einen kleinen Trick aufzuführen“, erinnert sich Walkmann. Ob diese Idee nach einem alkoholischen Getränk aufkam, ist nicht überliefert. Eine gute Idee war es allemal.

Kartentricks gehören zu Walkmanns Spezialitäten.

Kartentricks gehören zu Walkmanns Spezialitäten. © Johannes Staab

Fakt ist: Walkmann startet seitdem als Magier durch und wird bereits für kleinere Firmen- oder Weihnachtsfeiern gebucht. „Ich habe mir zunächst noch ein, zwei Kartentricks selber beigebracht und mir dann im Internet verschiedene Tricks gekauft. Das ist jedoch nicht ganz günstig“, beschreibt der Schwerter die Entwicklung seines Repertoires. Mit 70 Euro sei man mindestens dabei, wenn man sich einen Trick kaufen wolle.

Nervös vor dem ersten Auftritt

Nachdem er die Tricks erfolgreich vor seiner Familie aufgeführt hatte, ging es im vergangenen Jahr das erste Mal auf die Bühne: „Ich war vorher natürlich ein wenig aufgeregt, aber als die Show losging, war der Fokus komplett da.“ Sein größter Auftritt sei bis dato vor rund 100 Zuschauern gewesen.

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Und dabei soll es nicht bleiben, wie Walkmann verrät: „Auf der Bühne zu stehen und die Leute für einen Moment aus dem Alltag zu entführen, ist das Geilste, was es gibt. Mein Ziel ist es schon, damit irgendwann mein Geld zu verdienen.“ Die Leidenschaft für die Magie ist ihm deutlich anzumerken.

Aktuell konzentriere er sich auf die Karten- und Mental-Magie, also das Gedankenlesen.

Spontaner Auftritt immer möglich

Ein kleines Täschchen mit Utensilien für verschiedene Tricks hat Walkmann immer mit dabei, sodass er jederzeit ohne Probleme eine Stunde lang auftreten könnte. Bei seinen Auftritten hört er dann oft die selben „witzigen“ Sprüche, wie er berichtet: „Ich kann warme Luft zum Stinken bringen, zum Beispiel. Was mich aber dann doch ab und zu zum Lachen bringt, ist die Frage: Kannst du meine Frau oder meinen Mann verschwinden lassen?“

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Nicht ganz so witzig sei es jedoch, wenn man als Magier die falsche Tasche mit zu einem Auftritt nimmt. Das sei sein größter Faux Pas gewesen: „Ich hatte dadurch dann einfach das falsche Bühnenprogramm mit dabei und musste mir auf der Fahrt noch was Neues ausdenken. Es hat aber trotzdem geklappt und keiner hat was gemerkt.“ Ein Magier muss manchmal eben auch auf seine Schauspielkünste bauen.

Passend dazu möchte Walkmann bald ein Studium der Schauspielkunst anfangen, um weiter an seiner Bühnenpräsenz zu arbeiten. Zudem ist er gerade dabei, sich in die Pyro-Magie einzuarbeiten, das entsprechende Feuerpapier hat er sich sogar schon besorgt. „Die Tricks mit Feuer kann man aber auch drinnen machen und sie sind nicht gefährlich“, beruhigt Walkmann.

Eintritt in den magischen Zirkel

Der nächste große Schritt in seiner Karriere soll schon bald mit dem Eintritt in den Magischen Zirkel folgen. Der Zirkel ist eine deutschlandweite Organisation von Magiern, der man beitreten kann. Jede große Stadt hat dann noch mal ihren eigenen Zirkel. Walkmann möchte dem Dortmunder Zirkel beitreten, muss dafür jedoch einen theoretischen Test bestehen und eine 15-minütige Bühnenshow absolvieren.

Wenn er seine Leidenschaft für die Magie beibehält, wird er das genauso gut meistern, wie den Zaubertrick, den er in unserer Redaktion aufgeführt hat.