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Tieflader in Wandhofen: Kampfmittelräumdienst hinterließ rote Kreise auf dem Bahndamm
Arbeiten an Bahnlinie
Ein riesiger Tieflader eines Kampfmittelräumdienstes hatte einen Kurzeinsatz in Wandhofen. Zurück blieben Markierungen. Die Stadt kann zumindest ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Die rote Farbe ist nicht nur auf den Asphalt gesprüht, sondern auch auf Bäume und Büsche. Es sieht aus, als ob hier große Kreise gezogen wurden, dazwischen Striche. Es scheint, das Gelände wurde eingeteilt.
Dieser Anblick bietet sich derzeit Fahrradfahren und Spaziergängern, die von Wandhofen nach Holzen unterwegs sind. Dort wurden die Zeichen auf die Holzstraße und den angrenzenden Bahndamm gemalt.

Rote Markierungen hinterließen die Arbeiter auf dem Asphalt. © Heiko Mühlbauer
Privater Kampfmittelräumdienst im Einsatz
Bereits am 13. April hatten Spaziergänger beobachtet, wie ein großer Tieflader mit einem Spezialbagger und ein Begleitfahrzeug auf der engen Straße in der Nähe des Großen Feldes auftauchten. Die Fahrzeuge gehören zu einem privaten Kampfmittelräumdienst aus dem münsterländischen Nottuln, wie die Aufschrift zeigt.
Doch der Einsatz war kurz und die Fahrzeuge waren wohl nicht notwendig. Denn die Mitarbeiter hinterließen lediglich die Farbmarkierungen auf Bahndamm und Straße.
Gleisausbesserungsarbeiten
Die Stadt konnte zumindest ein wenig Licht in die Angelegenheit bringen: „Die Bahn führt in diesem Bereich Gleisausbesserungsarbeiten durch“, berichtet Stadtsprecher Ingo Rous auf Nachfrage. In diesem Zusammenhang habe man auch die Kampfmittelexperten beauftragt, das Gelände zu untersuchen.
Denn die Bahnstrecke liegt in jenem Bereich, der im Zweiten Weltkrieg von Kampfflugzeugen überflogen wurde. Deshalb beauftragte die Bezirksregierung in Arnsberg den privaten Kampfmittelräumdienst.
Antwort der Bahn steht noch aus
Doch der Einsatz der Firma, der auch beim Ordnungsamt angezeigt wurde, war schnell beendet. Die Deutsche Bahn habe wohl Vorarbeiten nicht geleistet, sodass man nun auf einen neuen Terminvorschlag warte. Was die Markierungen betreffe, wisse man auch nicht, ob das Verdachtsflächen seien, oder sie nur den zu untersuchenden Bereich markieren würden.
Eine Anfrage der Redaktion bei der Deutschen Bahn von Donnerstag über diesen Vorfall blieb bislang unbeantwortet. Die Gleisbauarbeiten auf der Strecke gingen am Freitag genau oberhalb der markierten Strecken weiter.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
